Ach, aber Youtube und Google sind nicht zweifelhaft, nein? Das sind menschenrettende Organisationen, oder was? Die Gema ist die letzte Instanz, die uns Autoren schützt. Was soll zweifelhaft sein an der Gema?
Ihre Struktur, ihr Verteilerschlüssel, vollkommen undemokratisch. Die 3400 Großverdiener unter den 65.000 Mitgliedern entscheiden über die Verteilung der Gelder. Darum fließen 65 Prozent der Einnahmen an 5 Prozent der Urheber. Und Spitzenverdiener wie Sie bekommen überdies noch eine Rente.
Das ist einfach nicht richtig. Ich bin bald 40 Jahren in der Gema, ja, da ist vieles nicht in Ordnung. Ich streite auch mit der Gema, zum Beispiel, um als E-Musik-Komponist eingestuft zu werden mit meinen Chansons und nicht wie der billigste Schlagerschreiber. Alles andere sind die Lügen derer, die in der Gema sind, aber einfach nicht gespielt werden. Wer fünf Mal im Radio läuft, kriegt fünf Mal mehr als der, der nur ein Mal läuft. So einfach. Die Gema kann nur dem was geben, der gespielt wird.
Dass Spitzenverdiener allein entscheiden, nach welchem Schlüssel das Geld verteilt wird, ist in Ordnung?
Oh, das kommt in der deutschen Politik wohl nicht vor?
Das sich selbst verstärkende Modell der GEMA macht sie auch immun gegen interne Kritik, weil diese nie an Stellen gelangt, an denen sie etwas verändern kann.
Man muss sich die letzte Antwort von Konstantin Wecker durch den Kopf gehen lassen und durchdenken, was er zynischerweise eigentlich meint: 'Wir Musiker ganz oben und unsere Organisation, die sich um uns kümmert, haha, wir sind genauso korrupt wie die deutschen Politiker.' Großartige Aussage für einen Künstler.
In der Zusammenfassung des fragenden Journalisten findet sich das größte Problem der GEMA, die institutionalisierte Ungerechtigkeit. Diese kann man nur einfach wegzwischen, wenn man direkt von ihr profitiert.
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