Stefan Niggemeier über die Verzehrung der Ergebnisse einer von der GEMA in Auftrag gegebenen Umfrage durch die GEMA selbst für ihre Pressemitteilung:
Die 9 Prozent der Befragten, die gar nicht der Meinung waren, dass Komponisten und Texter entlohnt werden müssten, sind praktischerweise in der Berechnung des durchschnittlich für »angemessen« gehaltenen Anteils vom Eintrittsgeld gar nicht mehr enthalten. Mit anderen Worten: Die GEMA gibt einen Durchschnittswert an, der all jene, die die von ihr unerwünschte Antwort »null« gegeben haben, gar nicht berücksichtigt. Bei den 14– bis 29-jährigen, die der Musik angeblich einen ganz besonderen Stellenwert beimessen, sind das sogar 12 Prozent der Befragten.
Schaut man sich die Angaben im Detail an, wird die Behauptung, es gebe eine Art Konsens unter den Deutschen, dass gut 30 Prozent des Eintrittsgeldes bei einer Musikveranstaltung an die Urheber gehen sollte, noch weniger tragfähig. Immerhin 56 Prozent der Befragten haben nämlich Anteile von weniger als 31 Prozent genannt. 15 Prozent machten gar keine Angaben. Dem stehen gerade einmal 29 Prozent der Befragten gegenüber, die für eine Beteiligung von mehr als 30 Prozent plädierten.
Ein weiteres Beispiel für die oft erstaunlich plumpe Außenkommunikation der GEMA, die eine kritische Betrachtung durch die Öffentlichkeit nicht gewohnt ist.