Im Artikel der New York Times zur Einführung der Werbung auf Soundcloud versteckt sich ein harmlos erscheinender Absatz, der viel über die Machtkämpfe hinter den Kulissen der Musikbranche verrät:
As part of their licensing talks, major labels and some independents are negotiating with SoundCloud for equity stakes in the company; in exchange, the labels will agree not to sue SoundCloud over past copyright infringements, according to numerous people involved in the talks.
Beteiligungen, mit vorteilhaften Bedingungen, zu erpressen, ist kein neuer Schritt der Labels. Dazu zählt auch, entsprechende Lizenzauszahlungen auf diese Art einseitig zu bestimmen. Dieses Vorgehen hat die Onlinemusikbranche mindestens ein Jahrzehnt gekostet, weil so schrittweise jeder neue Dienst unprofitabel gemacht oder gehalten wurde. Die Zitrone auspressen, bis kein Saft mehr kommt.
Letztlich müssen alle jüngsten Entwicklungen bei SoundCloud vor diesem Hintergrund betrachtet werden. Ähnlich wie beim On-Demand-Streaming a la Spotify und co. ziehen auch hier die Majorlabels die Fäden im Hintergrund. Denn sie entscheiden als marktbeeinflussende Monopolisten über Gedeih und Verderb der Anbieter.
Wer mit einem UGC-Modell wie Soundcloud nicht so wie die Majorlabels es wollen mitspielt, kann immer auch verklagt werden.