Shoppero ist eine neue ecommerce-Seite, Unterabteilung social commerce. Als Mitglied bewertet man Produkte, kann auch Texte zu ihnen verfassen. Aus diesen Bewertungen kann man wiederrum Listen erstellen (zB "Die beste Sekundärliteratur zu Marxens Kapital", "Meine Lieblingslesbenpornos" usw. you get the idea). Aus diesen Listen, einzelnen oder den gesamten Bewertungen kann man nun Widgets erstellen, die man auf der eigenen Seite einbinden kann. Verkäufe über Links von diesen sogenannten Adgets führen dann zu Einnahmen für Nutzer wie shoppero. Kann man hier auf shoppero nochmal genauer nachlesen. Also, ausser das mit den Lesbenpornos.
Frank hat shoppero mal noch etwas näher beleuchtet. Und hat offensichtlich ebenso viele Fragen zu einigen Details wie ich auch. Besonders was Details bei der Auszahlung angeht bin ich da noch nicht richtig dahinter gestiegen. Macht auch nix, shoppero hat zur Zeit eh viel grundlegendere Probleme.
Dass eine deutsche Seite beim Start, beta hin oder her, keine Umlaute in den Namensfeldern akzeptiert. Geschenkt. Ärgerlich zwar, wenn man zum Beispiel ein ß im Nachnamen hat wie ich, das eben auch nicht geht, schnurz ist mir das trotzdem. Egal ist Folgendes aber bei Weitem nicht:
Neben einem Link zu einem Sicherheitsproblem bei shoppero, das schon allein ein Riesenproblem für eine ecommerce-Seite darstellt, bin ich beim Werbeblogger auf einen Eintrag bei lanu gestossen:
Die Datenschutzbestimmungen sprechen ja für sich:
"Der Nutzer willigt in die Weitergabe seiner E-Mail-Adresse an Vertragspartner des Betreibers zum Zwecke der Werbung für Produkte und Leistungen dieser Vertragspartner, Markt- und Meinungsforschung ein. Die Vertragspartner des Betreibers sind berechtigt, dem Nutzer entsprechende E-Mails zuzusenden und der Nutzer ist mit dem Empfang solcher E-Mails einverstanden. Dieser Weitergabe kann der Nutzer jederzeit, auch nach Erteilung der Einwilligung, mit Wirkung für die Zukunft gemäß Â§ 8 widersprechen. Nach erfolgtem Widerspruch ist eine Weitergabe der E-Mail-Adresse für diese Zwecke unzulässig." mehr...
Na ganz grandios. Da ich permanent unzählige Seiten ausprobiere, habe ich mir mittlerweile beim Anmelden angewöhnt die AGBs nicht mehr durchzulesen, die seh ich mir maximal zu einem späteren Zeitpunkt an. Stattdessen verwende ich eine nur dafür eingerichtete E-Mail-Adresse, die ich bei einem zu hohem Spamaufkommen notfalls einfach löschen kann da ich über diese sowieso keine normale Kommunikation betreibe. Nun habe ich ausgerechnet hier eine meiner normalen Emailadressen angegeben. Vielleicht aus der Naivität heraus, dass man einem Projekt an dem Nico Lumma beteiligt ist, auch seine Emailadresse anvertrauen kann.
I'm not amused.
Unterm Strich lässt sich Folgendes festhalten: 'release early, release often' ist vielleicht nicht die beste Strategie bei einer Seite, bei der es letzenendes auch für die Nutzer um Geld geht. Vertrauen zu shoppero will sich bei mir aktuell nicht einstellen.
UPDATE: Nico Lumma weist in den Kommentaren auf einen Eintrag beim Shoppero-Blog hin, in dem zu den hier geäußerten Sachverhalten Stellung genommen wird.
Auch dieser Eintrag ist recht interessant:
Wir haben auch eine gewisse kleine Nuance, die unser Produkt von allen unterscheidet: die Art der Beteiligung der User an den Erlösen. Aber so klein ist diese Nuance gar nicht, wenn man mal genauer hinguckt.
Es ist ein mannigfaltiger Unterschied, ob man jemanden am möglichen Abverkauf eines Produktes beteiligt oder an den gesamten Werbe-Erlösen der Site.
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