Desaströs. Wer mit offenen Augen auf die Medienlandschaft schaut und auf das schaut, was Spiegel Daily bietet und nicht bietet, wird nicht überrascht sein.
Der Mediendienst Meedia berichtet, dass Spiegel Daily bis jetzt nur 3.000 Voll-Abos erreicht hat:
So sind die bisherigen Abo-Zahlen nach MEEDIA-Informationen sehr verhalten. Hausintern kursiert eine Zahl von weniger als 3.000 neu abgeschlossenen Voll-Abos. Damit würde die App bei einem Preis von 6,99 Euro monatlich um 20.000 Euro in die Firmenkasse spülen – hochgerechnet über das Jahr sind dies gerade mal 250.000 Euro. Die dafür geheuerte Redaktion kann damit nicht ansatzweise refinanziert werden.
Rund 20 Mitarbeiter sollen ausschließlich an Spiegel Daily arbeiten.
Kopfschütteln: Spiegel Daily ergibt hinten und vorn keinen Sinn. Die Existenz von Spiegel Daily und die zum Teil positiven Stimmen aus der Branche zeigen ein desolates Bild der deutschen Medienlandschaft auf. Gerade die Spiegel-Gruppe, die im Netz mit Spiegel Online so erfolgreich ist, sollte es besser wissen. Wie konnte diese Publikation, so wie sie gelauncht ist, intern nicht gestoppt werden?
Dass es den deutschen Medien, im internationalen Vergleich, immer noch relativ gut geht, deutet auf mehr Glück als Verstand.
Ich hatte hier zum Launch kurz über Spiegel Daily geschrieben: Das Interessanteste an Spiegel Daily.
Wie es besser geht: Im neunetzast 66 haben Markus Angermeier und ich ausführlich über Spiegel Daily gesprochen und anhand des neuen Axios, das unter anderem von einem Ex-Politico-Gründer gegründet wurde, auch durchexerziert, wie man heute eine neue Publikation zukunftsträchtig aufziehen könnte: neunetzcast 66: Spiegel Daily vs. Axios.