Alex Bringéus, Direktor für internationales Wachstum bei Spotify, beginnt im Interview mit Focus den Medienreigen zum Deutschlandstart, der nun für den 13.3. offiziell bestätigt ist.
Spotify wird demnach in Deutschland mit 16 Millionen Songs starten und wie erwartet alle Majorlabels und die "meisten" Independent-Plattenfirmen an Bord begrüßen dürfen.
Ebenfalls erwartbar und in der Branche bereits bekannt gewesen: Spotify wird "mit einigen deutschen Partnern loslegen", das bedeutet, dass es auch deutsche Spotify-Apps direkt zum Launch geben wird. Bringéus:
Bis jetzt haben wir noch nicht so viele externe Apps, aber Spotify soll zu einer Plattform werden, auf die jeder Entwickler seine Anwendungen einfach hochladen kann. Dann wird es auch Kategorien und eine Suchliste geben. Wir werden auch mit einigen deutschen Partnern starten, zum Beispiel mit der Musikzeitschrift Visions und dem Online-Musikmagazin Laut.de, es werden noch viele dazukommen.
Erstaunlich scheint mir die Dreiteilung des Angebots. Bringéus spricht im Interview von einem werbefinanzierten, unbegrenzten Spotify Free:
Das erste ist Spotify Free, das komplett kostenlos ist. Damit hat man unbegrenzten Zugriff auf alle 16 Millionen Songs und kann sie oft spielen, wie man will.
Die weiteren Angebote:
- Spotify Unlimited: keine Werbung, 4,99€ pro Monat
- Spotify Premium: zusätzlich Offline-Funktionalität, 9,99€ pro Monat
Es ist möglich, dass die rein werbefinanzierte Free-Variante nur ein sechsmonatiges Einführungsangebot sein wird, um Marktanteile, und damit zunehmend wichtig werdende Netzwerkeffekte, aufzubauen. Es ist wahrscheinlich, dass Spotify dieses Angebot dank der GEMA-Gebühren für werbefinanziertes On-Demand-Streaming nicht wird aufrecht erhalten können; und vielleicht auch gar nicht plant. netzwertig.com fasst die Gebührenstruktur noch einmal zusammen:
Für jeden zahlenden Nutzer wird ungeachtet von der Anzahl gestreamter Titel eine pauschale monatliche Lizenzgebühr von etwa einem Euro fällig (bei einer typisch bepreisten Musik-Flatrate). Für jeden Gratis-Hörer dagegen zahlen Musikdienste (bei hohem Interaktivitätsgrad) die von der GEMA festgelegte Mindestvergütung von 0,6 Cent pro Song (oder, sollten die Werbeeinnahmen richtig sprudeln, eine Umsatzbeteiligung von 10,25 Prozent).
Spotify wird auch für Deutschland einen Facebook-Account voraussetzen, da es auf Facebook für die Vernetzung der User setzt.
Siehe zum Thema auch:
- Debatte: Retten oder killen Rdio, Spotify, Simfy und co. die Musikindustrie?
- Wie entwickeln sich die Apps auf Spotify?
- Spotify: Rechnet sich Streaming für den Künstler? Wie viel wird tatsächlich gezahlt?
- Spotify jetzt auch in der Schweiz verfügbar
- Spotify erreicht den deutschsprachigen Markt
- Während Spotifys Umsatz wächst, steigt auch der Verlust