Die VZ-Netzwerke weisen ihre Angebote meinVZ, studiVZ und schuelerVZ in der IVW nur noch gemeinsam aus und landen damit sofort auf Platz eins der IVW-Rankings vom April 2010. Jens Schröder bezeichnet das in seiner IVW-Auswertung auf Meedia zurecht als Trick.
Warum man das bei den VZ-Netzwerken macht, ist offensichtlich: Die Medienmeldungen, dass Facebook nun auch in Deutschland auf Platz eins der Social Networks gelandet ist, sind keine guten Nachrichten für die ehemalige Nummer eins, die sich 2008 entschieden hatte, ihr Netzwerk nach Zielgruppen aufzuteilen.
Warum man alle VZ-Netzwerke nicht als ein einheitliches Angebot sehen kann, hatte ich bereits vor ein paar Tagen beschrieben:
Die VZ-Netzwerke mögen zusammengerechnet größer sein als Facebook, aber das ist bedeutungslos. Lediglich studiVZ und meinVZ sind untereinander verzahnt. SchuelerVZ ist mit seinen zwei Schwesterseiten nicht vernetzt, kann also mit ihnen nicht zusammengezählt werden. Das größte Netzwerk eines deutschen Anbieters sind also studiVZ und meinVZ.
Clemens Riedl, CEO von VZ-Netzwerke, spricht sogar von den VZ-Netzwerken als wäre es nur eine Website:
Wir sind eine der größten und aktivsten Websites in ganz Deutschland. Die gemeinsame Ausweisung der drei Plattformen ist die konsequente Weiterentwicklung zur Bündelung unserer Kräfte. Mit der Zusammenlegung der IVW-Zahlen wird dies, vor allem auch für unsere Kooperations- und Werbepartner, noch deutlicher als zuvor.
Nicht miteinander verbundene Online-Angebote zusammenzulegen, ist natürlich nicht zielführend für eine ernstzunehmende Aussage.
Genau so gut könnte der Springer-Verlag zum Beispiel seine Angebot von Welt Online und Bild Online - oder gleich das gesamte Online-Portfolio - in der IVW-Ausweisung zusammenlegen und behaupten, die neue Zahl würde jetzt eindeutig zeigen, wie wichtig zum Beispiel Welt Online ist.
Und wenn wir schon dabei sind: Warum legt VZ-Netzwerke-Besitzer Holtzbrinck nicht gleich sein gesamtes Online-Portfolio mit den VZ-Netzwerken in der IVW-Ausweisung zusammen? Dann könnte man zum Beispiel behaupten, das ebenfalls zu Holtzbrinck gehörende ZEIT Online sei das erfolgreichste deutsche Medienangebot im Netz.
Weiter weg von der Realität als die Zusammenlegung der VZ-Netzwerke ist das dann auch nicht mehr.
Wäre man bei den VZ-Netzwerken an einer Ausweisung von ernstzunehmenden Zahlen interessiert, dann hätte man maximal studiVZ und meinVZ zusammengelegt und schuelerVZ einzeln belassen. So wie die tatsächliche Vernetzung unter den VZ-Sites eben aussieht.