12. Aug. 2009 Lesezeit: 1 Min.

Tonträgerindustrie schiesst sich in den eigenen Fuß, Teil 749

Nun berichten US-Medien, dass die Major Labels einen eigenen digitalen Album-Container namens CMX entwickelt haben, der ab November zur digitalen Distribution ausgewählter Alben zum Einsatz kommen soll. Tatsächlich wären Sony, Warner, Universal und EMI bereits vor anderthalb Jahren an Apple herangetreten, um das Unternehmen von CMX zu überzeugen. Apple habe jedoch abgelehnt und stattdessen "Cocktail" entwickelt. Es ist davon auszugehen, dass Apples Format nicht kompatibel zu CMX ist.


heise online - 11.08.09 - Musikindustrie entwickelt eigenes Albumdownload-Format

Allein schon die Idee, dem Konsumenten, der sich an die für ihn weitaus nutzenbringendere Möglichkeit, nur die Songs zu kaufen, die er auch will, wieder die Mogelbundlepackungen unterzuschieben, ist vorsichtig ausgedrückt schwierig.

Aber jetzt auch noch wieder unbedingt mit inkompatiblen Formaten um die Ecke kommen? Bei aller verständlichen Abneigung gegenüber Apples Vormachtstellung im Musikbereich: Die Label sind schlicht nicht in der Position, so etwas auch nur ansatzweise durchzudrücken, wenn sie Apple nicht im Boot haben.

Es ist schon bemerkenswert, dass Apple, Tonträgerindustrie, Verlagen, ihnen allen zum Netz nur eins einfällt: Die Simulation der analogen Welt.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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