In den USA ist vor allem Get Satisfaction dafür bekannt: User-Feedback-Dienste as a Service. Das umfasst unter anderem Tools wie Feedback-Formular und Foren, in denen sich User zu Wort melden und sich untereinander austauschen können. Unternehmen können diese Dienste über Get Satisfaction und verwandte Anbieter laufen lassen.
Das noch junge Berliner Startup reqorder will das Feld mit einem eigenen Ansatz in Deutschland besetzen. Die aktuell verfügbare Beta-Version bietet komplett anpassbare Feedback-Formulare und (auf Anfrage) Feedback-Foren, die aktuell, da Beta, komplett kostenfrei getestet und genutzt werden können.
Ein Beispiel des Feedback-Formulars, das über den mittlerweile bekannten, seitlichen Feedback-Button getriggert wird, kann man auf der reqorder-Site selbst sehen:
Das Feedback wird über eine Administrationsoberfläche verwaltet und lässt sich dort analysieren und moderieren.
In einer neuen, für August geplanten Version sollen mehrfache Formulare und erweiterte Analyse-Funktionen kommen. Während reqorder in der Beta-Phase komplett kostenlos ist, werden nach der Beta-Phase (Ende Sommer) verschiedene Tarife eingeführt, die von einer kostenlosen Basis-Version bis 99€ im Monat reichen. (An den endgültigen Tarifen wird noch gearbeitet, hat man mir mitgeteilt.)
Reqorder wird im August auch eine API einführen. Mit dieser wird es dann möglich sein, das Feedback-Formular und andere Tools komplett selbst zu erstellen, dem eigenen Branding anzupassen und reqorder 'lediglich' das Daten-Handling zu überlassen.
Get Satisfaction ist in den USA vor allem gewachsen, weil dort automatisch und semi-automatisch Foren für Brands angelegt werden. Wollen Vertreter dieser Brands irgendwann auf die so entstehenden Schatten-Communities zugreifen und sich als offizielle Vertreter ausgeben, müssen sie zahlen. Dieses vor allem auf gute Positionen in Suchergebnissen abzielende Vorgehen, das man als Community-Kidnapping bezeichnen könnte, hat zu einiger Kritik geführt. Reqorder will auf einen solchen Ansatz verzichten. Das wird den guten Ruf im B2B-Bereich bewahren, aber das Wachstum nicht leichter machen.
Andere Konkurrenten neben Get Satisfaction sind beispielsweise UserVoice und UserEcho. Reqorder will sich von seinen Konkurrenten durch eine weitgehende Anpassung des Designs und Anpassungen in den Funktionen (Feedback-Abgabe im Kontext der Benutzung, anonyme Feedback-Abgabe, etc.) absetzen. Das macht reqorder vor allem für große Unternehmen interessant. Konzentration auf White-Label-Lösungen macht das eigene Wachstum allerdings auch schwerer.
Screenshot des Dashboards, mehr im Corporate Blog von reqorder: