12. Jan. 2012 Lesezeit: 1 Min.

Verteiltes Social Network: EyeEm-Fotos jetzt auch vollwertige Facebook-Fotos

Das Berliner Fotosharing-Startup EyeEm folgt Instagram und macht seine Fotoimports in Facebook zu vollwertigen Fotos mit eigenem Foto-Album:

From today on, EyeEm offers you to share your photos big time on Facebook. This means that whenever you choose to share an EyeEm image on Facebook, it will now appear full-sized in the news feed and, if you have Timeline, the photos will be displayed beautifully on your profile. All photos will be collected in the photo album “EyeEm Photos” and each photo caption also includes the URL to your image on EyeEm.

Als Instagram den Schritt letzte Woche bekannt gab, schrieb ich:

Statt selbstgehosteter vernetzter Software auf eigenen Servern sind es Webdienste von Unternehmen, die sich via APIs verknüpfen und so den Anfang für ein verteiltes Social Network legen, für ein wahres Social Web.

Je mehr Fotodienste dem Vorbild von Instagram und EyeEm folgen, desto weniger können sich andere Fotodienste den Luxus erlauben, darauf zu verzichten. (klassischer Sog zweiseitiger Märkte)

Damit könnte wir nun endlich, 2012, den Anfang von etwas sehen, über das schon lang diskutiert wird.

Der nächste Schritt wären API-Standards. Anfang 2010 schrieb ich:

Die APIs sind die Links des Social Web.

Man stelle sich eine Welt mit umfangreichen, weit verbreiteten API-Standards vor. Das Web wäre nicht wiederzuerkennen.

Heute sehen wir vor allem noch proprietäre APIs. Bei Twitter zum Beispiel. Dort sieht man auch bereits, wie wenig die Entwicklung zu Standards in den meisten Bereichen aufzuhalten ist: Die Twitter-API wird bereits über Reverse Engineering – siehe Wordpress- und Tumblr-Unterstützung der Twitter-API – Schritt für Schritt zum Standard.

Wer über die Implikationen nachdenkt, sieht die Richtung, in die das Web die nächsten 10 Jahre gehen wird.

Wenn Instagram und co. bereits die Facebook-API implementiert haben, wäre es für ein neues Startup, das Funktionen rund um Fotos anbieten will, sinnvoll, die entsprechenden API-Funktionen via reverse engineering zu kopieren, um mögliche Einbindungen für andere so kosteneffizient wie möglich zu gestalten...

EyeEm versucht etwas, an dem so ähnlich das US-Startup Color schnell gescheitert ist: Fotos rund um Plätze, Themen und Events gruppieren als Alleinstellungsmerkmal. Colors ursprüngliches Konzept scheiterte unter anderem an einer dummerweise fehlenden Facebook-Anbindung.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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