13. Apr. 2012 Lesezeit: 1 Min.

Wenn Verlierer Geschichte schreiben

Reason Magazine über Journalismus und wie über ihn in den Altmedien berichtet wird:

Never has there been more journalism produced or consumed, never has it been easier to find or create or curate news items, and yet this moment is being portrayed by self-interested insiders as a tale of decline and despair.

Der Autor macht es an einem Beispiel deutlich:

Imagine for a moment that the hurly-burly history of American retail was chronicled not by reporters and academics but by life-long employees of A&P, a largely forgotten supermarket chain that enjoyed a 75 percent market share as recently as the 1950s. How do you suppose an A&P Organization Man might portray the rise of discount super-retailer Wal-Mart, or organic foods-popularizer Whole Foods, let alone such newfangled Internet ventures as Peapod.com? Life looks a hell of a lot different from the perspective of a dinosaur slowly leaking power than it does to a fickle consumer happily gobbling up innovation wherever it shoots up.
That is largely where we find ourselves in the journalism conversation of 2012, with a dreary roll call of depressive statistics invariably from the behemoth’s point of view: newspaper job losses, ad-spending cutbacks, shuttered bureaus, plummeting stock prices, major-media bankruptcies.

Die Unfähigkeit der Presse über die Veränderungen ihrer eigenen Branche zu berichten, hatte ich hier bereits mehrfach thematisiert. Die Presse kann nur bis zu einem bestimmten Grad Selbstreflektion ausüben. (Und zwar oft nur in institutionalisierter Form als Medienjournalismus, der sich an Inhalten, nicht an Prozessen abarbeitet.)

Das sollte man immer vor Augen behalten, wenn Verleger und ihre Erfüllungsgehilfen in den Publikationen den Untergang von Presse und Demokratie schüren und damit die Forderung nach mehr exklusiven Rechten verbinden.

Untergang von Institutionen bedeutet nicht automatisch den Weggang der gesellschaftlichen Aufgabe, die sie erfüllten.

(Tatsächlich sind die neuen Player diejenigen, die oft gleichzeitig am heftigsten von den Vertretern aus den schwächelnden Institutionen angegriffen werden.)

(via Carsten Pötter)

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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