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BitTorrent-Seite Oink ist down, Admin verhaftet [UPDATE]

23. Oktober 2007 by Marcel Weiß 6 Comments

Die BitTorrent-Landschaft erbebt:

Der auf Musik und Musikprogramme spezialisierte BitTorrent–Tracker Oink wurde von der Polizei heute geschlossen, die Server beschlagnahmt und der 24-jährige Administrator verhaftet:

The British and the Dutch police both contributed to the investigation that was initiated by the IFPI and the BPI, two well known anti-piracy organizations. The operation was supported by Interpol who coordinated the international cooperation.

Eine Aktion im großen Stil.

According to early reports OiNk’s servers were confiscated in Amsterdam last week.

Das stimmt so nicht. Die Seite war gestern noch online.

Was ist Oink?

Oink ist/war ein privater BitTorrent-Tracker. Das heißt, man bekam in der Regel nur durch Einladung eines anderen Mitglieds Zugang. Trotz dieser einschränkenden Struktur hatte Oink zuletzt eine Mitgliederanzahl von über 180.000. Oink war damit einer der größten privaten BitTorrent-Tracker überhaupt.

Da man bei privaten Trackern ein angemessenes Verhältnis zwischen Upload und Download aufrechterhalten und dementsprechend seeden (=Anbieten von gesamten Dateien) muss, um nicht ausgeschlossen zu werden, sind die Downloadraten bei privaten Trackern ausgesprochen gut. In der Regel liegen bei ihnen die Downloadraten an der Obergrenze des eigenen Internetanschlusses.

Man kann also bei privaten BitTorrent-Trackern ab einer bestimmten Größe mit Fug und Recht von einer der vielleicht effektivsten P2P-Varianten überhaupt sprechen.

Es verwundert also nicht, dass die großen privaten BitTorrent-Tracker zu Zielen der Urheberrechtsindustrie werden.

BBC-Meldung:

Users were only invited to join the site if they could prove that they had music to offer, according to an IFPI spokesman.

Bullshit. Falschinformationen, die man natürlich so auch in der IFPI-Pressemitteilung findet:

OiNK operated an exclusive membership scheme by which users were only invited to join the site if they could prove that they had music to offer.

Weitere Meldungen zum Thema, teilweise leider falsch:

– Onlinekosten.de – Schlag gegen illegale Internet-Musikbörse OiNK:

Die Server der Website seien vergangene Woche in Amsterdam von der Polizei beschlagnahmt worden.

Das kann wie gesagt nicht sein, da die Seite Anfang dieser Woche noch erreichbar und funktionsfähig war.

Die Bedingung für eine Mitgliedschaft bei OiNK war, dass der Anwärter selbst Musik anzubieten hat.

Gah!

– NZZ Online copy&pastet die AP-Meldung:

Die Website OiNK, die nur auf Einladung zugänglich war, hatte sich darauf spezialisiert, Alben vor ihrem offiziellen Start zu verbreiten.

Die Spezialisierung lag auf Musik. Der hier erwähnte Aspekt wurde nur in der IFPI-Pressemitteilung hervorgehoben.

Die 180’000 Mitglieder «spendeten», um die Alben hoch- oder herunterzuladen, die auf der Website oft schon mehreren Wochen früher zu haben waren.

Spenden konnte, wer die Ratio nicht aufrechterhalten konnte wer sich vor Deaktivierung wegen Inaktivität schützen wollte. Quasi ein ‚Freikaufen‘. Man konnte sich so auch einen höheren Status erkaufen, der das Einladen anderer User erlaubt. Notwendig zur Nutzung der Seite war das nicht.

– futurezone.ORF.at (wo man lediglich die Reuters-Meldung umformuliert und zur BBC und zur IFPI-Meldung linkt, nicht aber zum Torrentfreak-Blog, von dem man weitere Informationen indirekt zitiert)

UPDATE:

Ich mache es mir jetzt hier zur Aufgabe, die Schlampigkeit und Industriehörigkeit der Agenturen (wurde da mehr gemacht als die IFPI-Pressemitteilung zu übernehmen?) an diesem Fall beispielhaft zu dokumentieren:

Süddeutsche copy&pastet die AFP-Meldung:

Die Bedingung für eine Mitgliedschaft bei OiNK war, dass der Anwärter selbst Musik anzubieten hat.

Nochmal: Man musste selbst keine eigene Musik in das Oink-System einspeisen, um dort beizutreten.

Eine der Bedingungen für eine andauernde Mitgliedschaft war zwar das Uploaden runtergeladener Musik. Das Verhältnis Up- zu Download wurde aber zum ersten Mal erst ab 5GB Download überprüft.

Das heißt, solange man 5GB Download nicht überschritt, hatte man nicht die Verpflichtung, selbst Musik hochzuladen.

Die Ratio-Tabelle von Oink fand ich gerepostet mangels Alternativen eben hier (heh, Recherche):

Level | Download Amount | Minimum Required Ratio | Grace Period
0 Less than 5GB None None
1 5.00 GB – 10.00 GB 0.15 14 days
2 10.00 GB – 25.00 GB 0.20 None
3 25.00 GB – 50.00 GB 0.25 None
4 50.00 GB – 75.00 GB 0.30 None
5 75.00 GB – 100.00 GB 0.35 None
6 100.00 GB – 125.00 GB 0.40 None
7 125.00 GB – 150.00 GB 0.45 None
8 150.00 GB or more 0.50 None

(Falls jemand eine gecachete Version der Rules/FAQ/wieauchimmerdashieß direkt von Oink findet, wäre ich sehr froh. Bin mir aber nicht sicher, ob das überhaupt öffentlich zugänglich war.)

Dass man allerdings bereits uploadet, während man noch runterlädt, ist nebenbei systemimmanent bei BitTorrent und vom User nur bedingt beeinflussbar.

Ich denke, dass mit der ‚Verpflichtung zur Bereitstellung von Musik‘ in allen Meldungen eine simplifizierte, leider irreführende Beschreibung für das Ratio-System gemeint ist. Oder es ist eine blinde Übernahme der IFPI-Pressemitteilung. Je nach dem, wie viel Glauben man noch in das Agenturwesen und den Journalismus allgemein hat.

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Filed Under: Peer-to-Peer Tagged With: BitTorrent, oink

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und schreibt als Business Analyst bei digital kompakt, ist Co-Host des Exchanges-Podcasts, schreibt für diverse Publikationen, und hält Vorträge zu Themen der digitalen Wirtschaft. Mehr zum Autor.
Mit Marcel Weiß auf Twitter und auf Linkedin vernetzen. (Mehr)

Reader Interactions

Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. sib says

    23. Oktober 2007 at 20:33

    Spenden konnte, wer die Ratio nicht aufrechterhalten konnte.

    das stimmt definitiv nicht (habe ich mir selbst mal überlegt um das ratio aufzubessern). durch eine spende wurde man nur vor inaktivtät (4 oder 6 wochen glaube ich, dann sperre) geschützt. aussderdem erhielt man ein sterndl neben seinen namen und erweiterte suchmöglichkeiten. oink haben immer darauf hingeweisen, dass man sich ratio nicht erkaufen kann, sondern nur erarbeiten.

  2. Marcel Weiß says

    23. Oktober 2007 at 20:45

    okay, danke.
    Hab es geändert.

  3. dudder says

    23. Oktober 2007 at 23:22

    Hier ist ein ähnlicher Post auf English: http://enjoys.it/2007/10/23/some-facts-and-some-rumors-about-the-oink-takedown/

  4. mudkips says

    23. Oktober 2007 at 23:26

    the pool is closed

    it has aids

  5. sven says

    8. Februar 2008 at 14:54

    Seit Oink weg ist bin ich aufgeschmissen. Ich brauchte nie MTV oder Viva für musikalische Zufriedenheit.Die TOP10 von OINK versorgten mich jeden Tag aufs Neue mit Topmusik meines lieblings-genres. Was OiNK für ein Luxus war ist mir erst klar geworden als es nichtmehr existierte. Ich hab jetzt schon drei male gespendet, der Besitzer braucht uns jetzt dringender denn je. Wir sollten alle spenden http://oink.pytalhost.com/

Trackbacks

  1. Linkwertig: ICQ, Oink, txtr, CityDeal » netzwertig.com sagt:
    19. Januar 2010 um 09:01 Uhr

    […] Der Betreiber der privaten, auf Musik spezialisierten Bit-Torrent-Site Oink, welcher im Oktober 2007 spektakulär verhaftet und dessen Site geschlossen wurde, wurde nun […]

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