6. Mai 2010 Lesezeit: 1 Min.

Exportschlager: Österreichische Verleger fordern Leistungsschutzrecht

Deutschland, Exportweltmeister: Die von deutschen Verlegern forcierte, irgendwo zwischen grotesk und zynisch anzusiedelnde Idee eines Leistungsschutzrechts für Presseverlage wird jetzt auch in Österreich gefordert, wie Der Standard schreibt:

"Ein Leistungsschutzrecht für Verleger zum Beispiel würde österreichische Inhaltsangebote im Netz sichern, dies werden Plattformen wie Google, Facebook und Co. niemals leisten können und wollen", so Grünberger.

Grünberger ist der Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen.

Bleibt die Frage, ob Grünberger mehr weiß als die hiesigen Beobachter und Verleger, die allesamt (zumindest öffentlich verlautbarend) nicht wissen, wie genau dieses Leistungsschutzrecht für Presseverlage umzusetzen sei.

Interessant auch, wie urheberrechtliche Ansprüche in anderen Bereichen als fehlplatzierte Analogien für die Begründung des Bedarfs nach einem Leistungsschutzrecht für Presseverlage im Artikel des Standard herhalten müssen:

Medienhäuser haben bisher keine dem Leistungsschutzrecht der Musiklabels entsprechende Möglichkeit, gegen die Weiterverwendung ihrer Inhalte rechtliche Schritte einzuleiten. Während etwa eine Musikfirma die Löschung eines YouTube-Videos veranlassen kann, ist die Weiterverwendung von Artikeln über Plattformen wie "Google News" bisher ohne Einspruchsrecht möglich.

Es wird in jedem Land der gleiche Kampf ausgefochten.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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