Die bekannte Social-News-Site Digg wird in ihrer neuen Version, die bald an den Start gehen wird, konsequent auf das Follower-Prinzip setzen:
The new Digg — which has been in the works for at least a year now — will extend the site’s current social features (which are pretty minimal) to allow for both friending and following other users and publishers. So if you friend a user, you see what they Digg and comment on; if you follow a publisher, you see everything they publish. The result is a personalized news page that seems like a combination of Google Reader, the Facebook news feed and Twitter.
GigaOM tituliert zu recht: „Digg Wants to Be the Twitter of News“
Ob Digg damit Erfolg haben wird, wird sich zeigen. Die Chancen stehen aber nicht schlecht. Anders gesagt: es gibt aktuell, neben vielleicht Google Buzz, keinen besseren Anwärter, der sich auf die Ebene von Facebook und Twitter hochschwingen könnte. Digg sollte aus Herausforderer wie Google Buzz auch auf standardisiertere APIs und Formate setzen. Google verfolgt damit schließlich eine Strategie, die auch für Digg hilfreich wäre.
Mit dem Strategiewechsel vom Raum-Prinzip zum Follower-Prinzip, erschafft sich Digg zumindest potentiell die Möglichkeit, ohne zusätzlichen Aufwand international zu wachsen. Einem in Deutschland erfolgreichen Digg stünde mit dem integrierten Follower-Prinzip nichts mehr im Wege. Vorausgesetzt, der Wandel der Social-News-Site kommt nicht zu spät.
Vor einigen Tagen schrieb ich über die unterschiedlichen Architekturen von Web-Diensten und was ihren Erfolg in anderen Märkten wie Deutschland bestimmt:
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Facebook, Twitter und co. und Social-News-Angeboten wie Digg: Bei letzteren geht es in erster Linie um die Startseite.
Damit das in den USA erfolgreiche Digg im deutschsprachigen Raum Fuss fassen könnte, müsste es eine lokalisierte Version anbieten. Da es dies nicht tut, war Platz für den Digg-Klon YiGG, der diesen Platz allerdings mit einer schlechten Umsetzung versuchte auszufüllen.
Facebook und Twitter funktionieren anders. Dort geht es nicht in erster Linie um die Startseite für alle Nutzer des Dienstes, sondern um das jeweils persönliche Umfeld. Das Follower-Prinzip: Jeder entscheidet selbst, wem er folgt oder wen er addet. Jeder entscheidet selbst, wie die eigene Startseite, der eigene Blick auf den Dienst, aussieht. Damit bekommt jeder sein personalisiertes Facebook oder Twitter. Und das frei haus aufgrund der normalen Nutzung.
Das bedeutet nun auch, dass auf das Follower-Prinzip setzende Dienste auch ohne ein spezielles lokales Angebot wachsen können; solang die deutschen Nutzer sich auf der Site gegenseitig finden können.
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