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Geschäftsmodelle: Unterschied zwischen knappen und nichtknappen Gütern ist entscheidend

27. September 2010 by Marcel Weiß 5 Comments

Helienne Lindvall vermutet Ironie im Vorgehen von Cory Doctorow und anderen:

At a book reading in 2005, media “guru” Cory Doctorow said: “I don’t mind being a whore, I just don’t want to be a cheap whore.” And cheap he isn’t – it’ll cost you $25,000 (£15,800) to get him to speak at your conference (according to his booker, the fee is only $10,000 to $20,000 if it’s a “college-oriented talk”).

Fair enough, you may say – after all, Sarah Palin charges $100,000 for appearances. But what does Doctorow speak about? Well, ironically, he’s a proponent of giving away content for free as a business model – and for years he’s been telling the music industry to adapt to it. Am I the only one to see the irony in this?

Wo liegt Lindvalls Denkfehler? Doctorow sagt nicht, dass jeder alles, was man produziert, verschenken soll. (ein beliebtes Strohmannargument)

Er selbst verfolgt ein Geschäftsmodell, das Lindvall nicht erkennt, oder nicht erkennen will. Er unterscheidet, bewusst oder unbewusst, zwischen knappen Gütern und nichtknappen Gütern und bepreist sie entsprechend:

Nichtknappe Güter:

  • Die digitalen Versionen von Doctorows Romanen sind kostenlos von seiner Site herunterladbar.
  • Seine Texte auf BoingBoing sind kostenlos abrufbar und nicht hinter einer Bezahlschranke.

Das führt zu maximaler Bekanntheit, also maximale Reichweite.

Knappe Güter:

  • Neben den physischen Versionen seiner Bücher ist auch seine Zeit ein knappes Gut. Das Sprechen auf Konferenzen ist ein knappes Gut, dass er sich gut bezahlen lässt.

Was Doctorow macht, ist bewusst oder unbewusst nichts anderes, als das was auch in direkt von der Digitalisierung betroffenen Branchen Arbeitende realisieren und daran ihre Geschäftsmodelle ausrichten müssen: Nichtknappe und knappe Güter identifizieren und entsprechend bepreisen. Nichtknappe Güter kostenfrei verfügbar machen, um die eigene Reichweite zu maximieren und darauf aufbauend knappe Güter verkaufen.

Einigen scheint das, relativ unbemerkt vom öffentlichen Diskurs, bereits recht guz zu gelingen. In Norwegen verdienen Musiker im Durchschnitt 2009 mehr als 1999. In einigen Ländern wie Norwegen, Schweden, UK und USA ist der Gesamtumsatz der Musikbranche gestiegen. Und das alles trotz oder gerade aufgrund der ungebrochenen Popularität unautorisierten Filesharings.

Nochmal Lindvall auf paidcontent.org:

“Gurus” like motivational speaker and self-styled “futurist” Gerd Leonhard (who charges $7,000 to $15,000) , Lawrence Lessig and Anderson keep claiming that the emergence of the internet meant normal rules are now suspended, says Orlowski. “But modern economics have not been suspended.”

In der Tat, die Grundregeln haben sich nicht geändert: Im Kapitalismus verkauft man erfolgreich nur knappe Güter, für die Bedarf herrscht. Schon immer. Daran hat auch das Internet nichts geändert. Was es allerdings geändert hat, sind unter anderem Kostenstrukturen. Man muss neben dem Bedarf nun auch erkennen können, welches Gut knapp ist und welches das nicht mehr ist.

Egal, für wie frivol man ein Honorar von 25.000 Dollar halten mag, solang jemand bereit ist, so viel zu zahlen, ist das der Marktpreis. So einfach ist das.

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Filed Under: Netzökonomie Tagged With: Geschäftsmodelle

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Fk says

    27. September 2010 at 14:41

    Diese Unterscheidung in knappe und nichtknappe (ausreichende? unbegrenzte?) Güter versuche ich immer wieder zu erklären. Beim Wort „umsonst“ hören die meisten Leute auf zu denken, und diese Dichotomie ist dann wohl schon zu viel verlangt.

  2. Marcel Weiss says

    27. September 2010 at 14:56

    Die wirtschaftswissenschaftliche Bezeichnung wäre eigentlich „freie

    Güter“. Die habe ich früher verwendet. Da sind die Leute allerdings

    vor Wut in den Kommentaren explodiert (warum auch immer). „Nichtknappe

    Güter“ beschreibt es nicht exakt, ist aber leichter verständlich,

    glaube ich. Zumal man da nicht die Definition als Rattenschwanz immer

    mitbringen muss.

  3. LoSo314 says

    27. September 2010 at 15:44

    Denkfehler vol. 1.867.499.377.334.567….

    Und ich wiederhole:
    Da man erkennen musste, dass es auch Geschäftsmodelle geben können muss, die auf nichtrivalen (um mal eine vernünftige Terminologie einzuführen ;-)) Gütern beruhen aber um eine, oder besser unsere, Kultur aufzubauen respektive am Leben zu erhalten hat man das Urheberrecht und verwandte Rechte eingeführt. Damit sind nichtrivale Güter künstlich verknappt und handelbar.
    Eigentlich ist das doch auch eine gute Idee, wenn man für seine Arbeit bezahlt wird. Was jetzt nicht heißen soll, dass man nicht in den Details streiten kann…

  4. Marcel Weiss says

    27. September 2010 at 16:12

    Da Du aus der Musikbranche kommt, und der Gesamtumsatz der

    Musikbranche in einigen Ländern laut Studien steigt (siehe Links),

    läuft es doch eigentlich ganz gut auch wenn die künstliche Verknappung

    nicht aufrecht erhalten werden kann, oder?

  5. Thomas says

    12. Oktober 2010 at 08:09

    Der Sinn und Zweck des Urheberrechts ist es ja gerade, ein bestimmtes Gut kunstlich zu verknappen, um seine Verbreitung zu fördern. Erst dadurch wurde ein Verkagswesen überhaupt wirtschaftlich möglich. Das Urheberrecht soll einzig und allein die Verlage schützen, Autoren brauchen keinen Motivator. Durch die Digitalisierung entfällt jedoch der Grund für das Urheberrecht: eine Verbreitung dieser Güter muss nicht mehr gefördert werden, da sie bekanntlich nun von ganz alleine erfolgt bzw. von den Konsumenten übernommen werden kann.

    Es ist schon ein Witz, dass es bei der Diskussion ums Urheberrecht nur noch darum geht, die Verbreitung der Güter möglichst umfassend zu unterbinden und das ursprüngliche gesellschaftliche Ziel vollkommen aus den Augen gekommen ist.

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