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Paradoxon der Informationsgüter verhindert erfolgreiches iTunes für Nachrichten

14. Dezember 2010 by Marcel Weiß 2 Comments

Dirk von Gehlen hat ein lesenswertes Interview mit dem Medienwissenschaftler Stefan Münker geführt:

Niklas Luhmann hat diese sehr schlüssige und ganz simple Formel formuliert: Der Code der Massenmedien ist die Differenz von Information und Nicht-Information. Und das Prozessieren des Codes besteht darin, Information zu Nicht-Information zu machen. In dem Moment, wo etwas gedruckt oder gesendet und dann gelesen oder geschaut wird, ist es keine Information mehr. Und dann ist auch nichts mehr wert. Das ist der Unterschied zwischen Nachrichten und Musik. Und deshalb glaube ich nicht, dass ein iTunes für Nachrichten funktionieren würde.

Die Einmaligkeit des Konsums, die Münker anspricht, verstärkt den Nachteil für ein iTunes für Nachrichten, der durch das bekannte Paradoxon entsteht, dem Informationsgüter unterliegen:

Der Wert eines Informationsgutes lässt sich vor dem Kauf nicht endgültig beurteilen. Erst nach dem Kauf bzw. nach dem Konsum weiß der Nachfrager, ob das Gut dem entsprach, was er erwerben wollte.

Man muss kein Genie sein, um zu sehen, dass Micropayment auf einzelne Nachrichten-Artikel vor diesem Hintergrund, in Kombination mit mentalen Transaktionskosten, nicht funktionieren kann: Branding bzw. Reputation des Anbieters minimiert zwar die Unsicherheit in der Regel. (Man kauft die FAZ, weil sie die FAZ ist, nicht weil man weiß, dass die aktuelle Ausgabe es ‚wert‘ ist.) Aber dieses Gegengewicht wird wieder abgeschwächt, wenn die Marken-Bündelung wegfällt oder minimiert wird. Wenn es um den einzelnen Artikel geht, wird z.B. der Autor auf einmal wichtiger, weil er jetzt ein wesentlicherer Qualitätsfaktor, weil Unterscheidungsmerkmal, ist. Aber wer weiß schon, ob der Autor die versprochene Expertise mitbringt? Und hat der aktuelle Artikel überhaupt die versprochene Richtung? Stecken die Details drin, nach denen man sucht? Die Marke der Publikation allein kann es auf Artikelebene nicht mehr reißen. Schon gar nicht, wenn andere Dynamiken für viele konkurrierende kostenfrei abrufbare Informationen sorgen.

Unter anderem deswegen ist ein erfolgreiches iTunes für Nachrichten, vorsichtig formuliert, äußerst unwahrscheinlich.

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Filed Under: Medienwandel Tagged With: Informationsparadoxon, Micropayment

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Nils Müller says

    14. Dezember 2010 at 14:38

    Man sollte dabei aber auch berücksichtigen, dass Information an sich, also als pure Information, überhaupt nicht in einer übertragbaren Form existiert. Sie braucht immer ein Trägermedium, in den meisten Fällen wohl Sprache. Und diese sprachliche Ausgestaltung der Information könnte durchaus zu einem Handelsgut werden, denn sie verschwindet nicht beim ersten Lesen. Um ökonomischen Wert zu haben, braucht sie dann aber noch mehr als den reinen Informationsgehalt, sondern zusätzlich Unterhaltungswert, Wert als Nachschlagewerk oder als gutes Beispiel für eine Argumentationslinie.

Trackbacks

  1. Information als Wirtschaftsgut | Information Optimized (German) sagt:
    16. Dezember 2010 um 09:20 Uhr

    […] von neunetz startet die Suche nach neuen Verwertungsmodellen… „Der Wert eines Informationsgutes lässt […]

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