Christiane Schulzki-Haddouti fasst umfangreich und lesenswert die Entwicklung der Berichterstattung zu den über Wikileaks veröffentlichten Depeschen zusammen.
Zum Verhältnis von Auswertung der Dokumente zur Berichterstattung über die Schlammschlacht rund um Assange schreibt sie:
Keine Auswertung gibt es darüber, in welchem Ausmaß diese Berichte [von mit Wikileaks zusammenarbeitenden Medien, Anm. d. B.] von anderen Medien aufgegriffen und weiter recherchiert wurden. Vielleicht eine Aufgabe für künftige Journalistik-Studien. Unzählig hingegen sind die Berichte über den Fall des WikiLeaks-Gründers Julian Assange.
Zusammenfassend schreibt sie:
Die Redaktionen scheinen mit den Depeschen mit einer nahe liegenden Methode umzugehen: Sie recherchieren die Themen, die sie kennen. Werden sie fündig und erscheint das Material interessant genug, berichten sie darüber. Es ist offensichtlich, dass auf diese Weise noch längst nicht alles publiziert wurde, was Nachrichtenwert besitzt. Die bislang veröffentlichten Geschichten reflektieren damit vermutlich vor allem die aktuelle Interessenlage und Themenkompetenz der jeweiligen Redaktion.