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Die Musikbranche wird neu gedacht zwischen Cloudmusik und Playlist

18. Oktober 2011 by Marcel Weiß 3 Comments

Wie verändert die Digitalisierung bestehende Industrien und Branchen? Das ist eine der spannendsten Wirtschaftsfragen unserer Zeit.

Die Musikbranche wurde dank der MP3 als erste Branche am härtesten getroffen. Zuerst haben wir die kreative Zerstörung gesehen: Filesharing hat das Geschäftsmodell der Musiklabels, einer der bestimmenden Unternehmensklassen der Branche, aus den Angeln gehoben.

Dann kam erstmal lang nichts. Nicht zuletzt, weil jede legale Alternative von den Musiklabels über den Lizenzweg ausgeblutet wurde.

Nun sehen wir langsam, vielleicht auch weil die Majorlabels nicht mehr die Macht haben, die sie einmal hatten, wie erfolgreiche Musikdienste abseits der Simulation des Analogen (Dateiverkauf bei iTunes und Amazon MP3 zum Beispiel) entstehen.

Turntable.fm, Spotify, Soundcloud, um nur drei zu nennen. Aus diesen neuen Angeboten heraus verändert sich die Organisation der Musik, wie sie im industriellen Zeitalter sinnvollerweise stattfand.

Aus dem Album, der starren Playlistvorgabe der Künstler/Label/Anbieter, wird die flüssigere Playlist.

Auf neumusik.com habe ich heute eine meiner letzten Musikmarktkolumnen unter dem Titel Das Musikformat der Zukunft? Die Playlist. veröffentlicht, worin ich schreibe:

Die Playlist. Irgendjemand stellt irgendwo eine Reihenfolge für das Abspielen von Songs auf. Und das oft nicht nur für sich allein: Spotify-Playlists werden bereits heute auf Sites wie sharemyplaylists.com unter Nutzern geteilt. Playlists ersetzen die Alben und die Mixtapes. Man kann sogar sagen, dass das Album eine Playlist ist, die vom Musiker vorgeschlagen wird. Ob On-Demand-Streaming-Dienst oder iPod: Diese Playlist lässt sich heutzutage leichter als in Vinyl-Zeiten abändern. Das gute alte Mixtape dagegen war, wenn wir bei unserer Playlistifizierung der Begriffe bleiben, die erste Playlist von Musikfans für Musikfans.Die heutige viel flexiblere Playlist ist der neue musikalische Kontext für Musikstücke.

Das hat enorme Auswirkungen für den Musikkonsum. Mit Tomahawk wird an einem neuartigen Konzept eines Musikplayers gearbeitet, der nur noch auf die Metadaten angewiesen ist, und die eigentliche Musik von da holt, wo er sie gerade vorfindet, sei es nun Spotify, Soundcloud oder YouTube. Mein Fazit zu Tomahawk auf neumusik.com:

Angesichts des Aufstiegs verschiedenster On-Demand-Streaming-Dienste werden wir sicher noch viel von Tomahawk und anderen Playern hören, die in eine ähnliche Richtung gehen. Die Playlist ist das zentrale Element künftigen Musikkonsums. Auch die Tatsache, dass Tomahawk erweiterbar ist, dürfte in Zukunft noch für einige Überraschungen sorgen.

In ein paar Jahren werden die meisten neuen Musikdienste nur noch auf Metadaten setzen und die Musik von hier und da holen, weil sie einfach aus so vielen Quellen wird abrufbar sein, dass man in 90 Prozent der Fälle die Musik immer irgendwo finden wird. (Und die restlichen 10 Prozent können dann immer noch auf den Festplatten oder Servern  von einem selbst oder von den Freunden liegen.)

Das Interessante ist, dass sich ebenso wie Filesharing, das Symptom für eine tiefgreifende Veränderung, das viele für die Veränderung selbst hielten, auch diese Entwicklung analog auf andere Branchen übertragen lässt, sei es nun Presse, Buch oder Film/TV oder Branchen abseits von Medien und Unterhaltung.

Die Frage(n) für jede betroffene Branche lautet: Was lässt sich im digitalen Kontext besser organisieren als im industriellen Umfeld? Wie würde man heute, ohne Altlasten, dieses und jenes umsetzen? Was wurde zusammengeschweißt aus Notwendigkeit und nicht aus Nutzen?

Der Musikbranche stehen spannende Zeiten bevor. Wer aber glaubt, dass in einer solchen Welt Menschen in fünf oder zehn Jahren noch Dateien erwerben, der hat die Phantasie eines Stücks Waldweg. Spannend ist aber schließlich auch, dass eines der dominierenden Geschäftsmodelle der Branche von der Branche künftig nicht mehr gebraucht wird.

Look closer. The canary is alive.

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Filed Under: Musik Tagged With: Cloudmusik, Streaming

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Leander Wattig says

    23. Oktober 2011 at 19:45

    Bsp. für's Thema Playlists + Buchmarkt: http://www.bookriff.com/

  2. thetruemilhouse says

    30. Oktober 2011 at 23:27

    Wer ist denn in deinem Bild der Kanarienvogel?

Trackbacks

  1. Frank Krings: Don’t save the vinyl! – Warum digitale Musik besser ist. | Leander Wattig sagt:
    10. November 2011 um 11:52 Uhr

    […] einfach nichts, wenn du einen Download kaufst.” Ok, und wer jetzt neuerdings seine Lieblingsmusik via Streaming hört … der besitzt noch nicht einmal den Download-File! Aber geht es heute wirklich noch […]

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