Nach dem unsäglichen Kampagnenjournalismus des Handelsblattes zum Thema Urheberrecht hat sich nun auch die ZEIT dazu herabgelassen, so zu tun, als wäre eigentlich mit dem Urheberrecht alles in Ordnung und nur ein paar versprengte Jugendliche und eine komische Partei wöllten uns mit Geiz unsere Kultur wegnehmen.
Der Verzicht auf Argumente und Inhalte hat beim Handelsblatt gut funktioniert, ich schrieb vor einem Monat:
Da jeder nur ein paar Sätze sagen kann und man sich dadurch auch regelmäßig wiederholt, ist es keine Auseinandersetzung mit dem Thema auf den sechs(!) Doppelseiten sondern eine reichlich inhaltslose Pose. So war es wohl auch angedacht: Geste statt Diskurs.
Also setzt man auch bei der ZEIT auf Geste statt Diskurs. netzpolitik.org:
Und wieder werden 100 prominente Erstunterzeichner, unter denen sich Leute wie Sven Regener, Charlotte Roche und Roger Willemsen befinden, aufgelistet. Unter der Überschrift “Wir sind die Urheber” findet sich die Unterzeile “Ein Aufruf gegen den Diebstahl geistigen Eigentums”.
Dirk von Gehlen hat in seinem Vortrag auf der re:publica Filesharing mit Regen verglichen und Menschen, die meinen, man könne dagegen argumentieren, mit solchen, die zwar in den Regen gehen, aber davon nicht nass werden wollen.
Dass das Diebstahl-Argument sich hält, dass dieses es 2012 sogar noch einmal in die Unterzeile des Titels eines Textes schafft, ist diskurstechnisch wirklich bemerkenswert. Gibt es in der ZEIT-Redaktion niemanden, der eine halbe Stunde mit der Recherche der Debatte verbracht hat? Niemanden, der einen Juristen oder anderen Experten befragt hat, der ihm oder ihr hätte erklären können, dass es weder juristisch noch ökonomisch um Diebstahl geht? Niemand, der in der ZEIT-Redaktion denkt, dass der Zweck vielleicht nicht die wahrheitsverzerrenden Mittel rechtfertigt und der Entscheidungsgewalt besitzt?
Auch die ZEIT beweist wie das Handelsblatt vor einem Monat: Die hierarchischen Organisationen, die etablierten journalistischen Institutionen also, scheinen nicht in der Lage, das Thema Urheberecht angemessen zu behandeln. Dazu sind sie zu tief in die industriellen Strukturen integriert, die auch auf die Anhäufung exklusiver Rechte setzt.
Wenn sie selbst betroffen sind, versagen sie bei ihrer demokratischen Aufgabe vollends. Die demokratische Aufgabe also, die sie immer vorschieben, wenn sie selbst exklusive Rechte ausweiten wollen. Stichwort Leistungsschutzrecht. So schließt sich der Kreis.
Der Begleittext kommt dieses Mal von Adam Soboczynski. netzpolitik.org zitiert:
“Der in diesem Zusammenhang behauptete Interessengegensatz zwischen Urhebern und ‘Verwertern’ entwirft ein abwegiges Bild unserer Arbeitsrealität. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft geben Künstler die Vermarktung ihrer Werke in die Hände von Verlagen, Galerien, Produzenten oder Verwertungsgesellschaften, wenn diese ihre Interessen bestmöglich vertreten und verteidigen.”
Die Annahme nur in den etablierten industriellen Strukturen ist Arbeitsteilung möglich, ist natürlich kompletter Unsinn.
Ein Gegenbeispiel von Hunderttausenden: Die Musikerin Amanda Palmer hat über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter bereits über 600.000 US-Dollar für ihr Album-Projekt eingesammelt, während noch immer 21 Tage zum einsammeln des Geldes verbleiben. Nicht nur ist mit dieser Summe sehr viel Arbeitsteilung möglich. Diese Summe liegt auch um ein Vielfaches höher als sie für ihr Projekt jemals über die etablierten Strukturen bereitgestellt bekommen hätte.
Herr Soboczynski ist der Held, der 2009 unbefleckt von Wissen in der ZEIT mutmasste, dass sich die Intellektuellen im Internet künftig in Foren zurückziehen würden. Adam Soboczynski ist also entgegen seiner Eigenwahrnehmung so weit von einem echten Intellektuellen entfernt, dass es selbst für den deutschen Feuilletonbetrieb wieder bemerkenswert ist.
Insofern war er also wohl der perfekte Kandidat für den Begleittext.
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Sebastian Baumer says
„Ein Gegenbeispiel von Hunderttausenden: Die Musikerin Amanda Palmer hat über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter
bereits über 600.000 US-Dollar für ihr Album-Projekt eingesammelt,
während noch immer 21 Tage zum einsammeln des Geldes verbleiben. Nicht
nur ist mit dieser Summe sehr viel Arbeitsteilung möglich. Diese Summe
liegt auch um ein Vielfaches höher als sie für ihr Projekt jemals über
die etablierten Strukturen bereitgestellt bekommen hätte.“
Eine Frage: Warum erweckst Du hier, wie auch in dem anderen Artikel, wo Du explizit noch einmal über das „selbstfinanzierte Debütalbum“ von Amanda Palmer sprachst, den Eindruck, als würde sich hier irgendeine völlig unbekannte Künstlerin über das Netz finanzieren, quasi ein leuchtendes Beispiel dafür, dass es auch ohne Labels geht? Oder weißt Du es nicht besser? Die Dresden Dolls hatten 3 sehr populäre Alben und wahren mindestens in der Indie-Szene absolute Stars. Bei solchen Leuten funktioniert Crowdfunding. Siehe auch Nine Inch Nails oder Radiohead. Beim kleinen Musiker von nebenan eher nicht, außer er schreibt ein Konzeptalbum über Kommunistennazizombies vom Todesstern, das tausend Nerds cool finden. Wenn Du mal einen völlig Unbekannten ohne vorherige große Fanbasis und Bekanntheit findest, der sein erstes Album über Crowdfunding finanziert: Sag Bescheid. Das Beispiel würde mich interessieren.
Marcel Weiss says
Tut mir leid, aber ich werde in den Kommentaren nicht immer wieder alle Argumente wiederholen, weil immer jemand meint, er habe genau jetzt den großen Widerspruch erkannt. Schau dir die Artikel zu Palmer an: Sie hat ihre Fanbasis selbst aufgebaut.
„Wenn Du mal einen völlig Unbekannten ohne vorherige große Fanbasis und Bekanntheit findest, der sein erstes Album über Crowdfunding finanziert: Sag Bescheid.“
Wenn Du mal einen völlig Unbekannten ohne vorherige große Fanbasis und Bekanntheit findest, der sein erstes Album von einem Label finanziert bekommt: Sag Bescheid.
Niemand reitet vom Schlafzimmer ohne Zwischenstation in die Stadien der Welt.
btw.: Ja, es gibt große wie kleine Künstler, die erfolgreich neue Modelle nutzen. Einige Beispiele findest du auch im Archiv von neumusik.com. Vieles auch im Archiv von Plattformen wie Kickstarter. http://www.kickstarter.com/dis…
Es gibt sehr viele Beispiele in allen Größenordnungen. Hier ging es nur konkret um ein Beispiel, um aufzuzeigen, dass die für Arbeitsteilung notwendigen Summen nicht im Ansatz ein Problem darstellen.
PS: Ich habe Amanda Palmer nie als unbekannte Künstlerin dargestellt.
Sebastian Baumer says
„Schau dir die Artikel zu Palmer an: Sie hat ihre Fanbasis selbst aufgebaut.“
1. Du gehst davon aus, dass ich jeden Deiner Artikel gelesen habe, wenn ich auf Deinem Blog kommentiere. Hab ich nicht, sorry. Sollte ich aber auch nicht haben.
2. „Selbst aufgebaut“? Sehr witzig. Ja. Mit Hilfe von drei Alben mit den Dresden Dolls bei Roadrunner Records, einem verdammt großen Label, das in der Zeit zwischen Album Ein und Zwei sogar zu einem Teil von Warner Music wurde. Majorlabelpromotion.
3. Ich kenne Kickstarter und ich verfolge das Crowdfundingthema schon sehr lange. 95% aller Projekte liegen wie Blei in den dortigen Regalen. Finanziert wird das, was vorher schon populär war. Oder irgendwas mit Apple / Nerdthemen.
– Ich weiß nicht, ob die Zeit an keiner Debatte interessiert ist, ich habe den Artikel nicht gelesen, allerdings beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass die Urheberrechtsgegner (ebenfalls) an keiner Debatte interessiert sind. Crowdfunding ist jedenfalls alles andere als ein gutes Argument gegen Verwerter.
Marcel Weiss says
Zu 2.) http://www.techdirt.com/blog/c…
Zu 3.) “ Ich kenne Kickstarter und ich verfolge das Crowdfundingthema schon sehr lange.“
Das würde ich angesichts der Aussagen von deiner Seite stark bezweifeln, weil die Entwicklung auf dem Markt anders aussieht. Du scheinst dir nicht einmal die Mühe gemacht zu haben, auf den Link durchzuklicken, den ich im Kommentar vorher gepostet habe.
Sebastian Baumer says
Zu 2.) Ja, richtig. Sie ist eine sehr Social Media-affine Person und hat es clever gemacht, eben ihre eigenen Plattformen zu nutzen, um die Leute an sich als Person zu binden. Aber das ändert ja nichts an der Vorgeschichte. Amanda Palmer wurde bekannt durch ein Majorlabel. Mit dem gleichen Argument könnte man behaupten, Boris Becker wäre ein Internetstar, der hat nämlich auch seit ein paar Jahren keine regelmäßige Präsenz mehr irgendwo (soweit ich das weiß), aber er twittert. Wenn das Dein leuchtendes Crowdfunding-Beispiel ist, das alle Verwerter überflüssig macht, dann… nuja.
Zu 3.) Ähm. Auf „Sucessful Projects“ im Archiv zu linken und das als Argument zu verwenden, dass Kickstarter in der Breite funktioniert, ist witzig. Aber Kickstarter selbst macht das ja nicht anders. Auf allen Startseiten werden die erfolgreichen Projekte gelistet. Sieht hübsch aus, zugegeben. Als ob da jeder sein Projekt finanziert bekommt. Klickt man auf „recently launched“, dann ergibt sich ein völlig anderes Bild, nämlich das realistischere.
Sebastian Baumer says
Um das noch mal deutlicher zu machen (das klingt nämlich jetzt so, als hätte ich ein Problem mit Crowdfunding, was nicht der Fall ist, im Gegenteil): Ich finde diese Konzepte alle sehr spannend und ich glaube auch, dass das in Zukunft ein Mittel wird, um Projekte zu finanzieren. Das erklärt mir aber immer noch nicht, warum das Verwerter ersetzen soll oder wie der betreffende Künstler dann von seinem finanzierten Projekt leben soll ohne die Möglichkeit, es auch zu verkaufen via seines Urheberrechts. So wie ich Crowdfundingprojekte sehe, sind sie meistens nicht angelegt als „ich will Geld, damit ich diese Idee bauen kann und den Rest benutze ich, um über die Runden zu kommen“, sondern „ich brauch soundsoviel Geld, um diese Idee überhaupt erst zu realisieren und dann gucken wir mal, ob man sie auch verkaufen kann“. Korrigiere mich, wenn Du das anders siehst.
Andreas Weise says
Sebastian Baumer schrieb: „Wenn Du mal einen völlig Unbekannten ohne vorherige große Fanbasis und Bekanntheit findest, der sein erstes Album über Crowdfunding finanziert: Sag Bescheid.“
Das Gegenargument von Marcel Weiss, dass auch ein Plattenlabel so etwas nicht macht, stimmt eben so nicht. Viele Bands werden auch heute nicht über Auftritte bekannt, sondern weil sie im Radio laufen. Da aber (abgesehen von unbedeutenden Mini-Webradios) kein Sender Selbstverlags-CD's/MP3's von No-Name-Künstlern auflegt, führt meist kein Weg an einer Plattenfirma vorbei – denn erst wenn die ordentlich Reklame für die neue Band machen, nimmt das Radio die auf.
Besonders betroffen ist der wichtige Bereich der elektronischen Musik. Deren Ersteller haben nämlich keine Möglichkeit, ihre Musik über Auftritte zu präsentieren, weil der Sound eben aus der Retorte kommt (die oberpeinlichen Playback-TV-Geschichten lasse ich mal außen vor). Sowas hat ohne Plattenfirma, die auf einen Erfolg spekuliert, keine Chance. Angesichts der immer weiter sinkenden Chance, dass die Veröffentlchung dann tatsächlich ein Hit wird, riskiert so gut wie keine Plattenfirma mehr den Aufbau eines unbekannten Retortenmusikers, wodurch der gesamte Style ein Problem hat, obwohl er beliebt ist wie nie zuvor.
TheEconomicScribbler says
Für einen Webradio-DJ sind Sie erstaunlich schlecht informiert. Praktisch das gesamte Dubstep-Genre besteht aus Künstlern, die über entgeltfreie Verbreitung ihrer Musik im Internet bekannt wurden. Allen voran sicherlich Skrillex, der sein erstes Album 2010 kostenlos bei MySpace anbot und keine zwei Jahre später drei Grammys gewann. Tausende Electronic-Musiker tun es ihm gleich (oder versuchen es zumindest), die Electronic-Rubriken der bekannten MP3-Blogs (bspw. Sunset in the Rearview) laufen über vor neuer Musik.
Das gilt auch keineswegs nur für Electronic-Musiker, sondern für alle Genres. Bekanntermaßen sind ja auch Soulja Boy oder Justin Bieber über das Internet zu einer „Fan Base“ gekommen, die ihnen erst den Plattenvertrag ermöglichte.
Sebastian Baumer says
Jepp, eben das. Dasselbe mit Musikmagazinen, Onlinemagazinen usw. – die rezensieren Künstler ohne Label gar nicht erst und wenn dann nur in der Demoecke. Das ist kein Hörensagen, ich schreibe selbst fortlaufend für solche Magazine. Es gibt ein Genre, das im Netz läuft: Elektro. Dazu gibts dann noch ein paar Ausnahmen, die über YouTube oder MySpace bekannt wurden und die von den Gegnern des Urheberrechts immer rangezogen werden als Beispiele. Verschwiegen wird auch in dem Fall, dass die sofort bei Labels unterschrieben haben, als sie die Möglichkeit hatten. Warum? Weil sie dumm sind? Weil sie sich gerne abzocken lassen? Nö. Wegen Reichweite und Promotion plus Einnahmemöglichkeiten.
Hier ist übrigens noch ne kleine Infografik zum Thema Crowdfunding (Gesamtgrafik bei der NY Times), die ziemlich deutlich machen sollte, wo der Schwerpunkt bei solchen Plattformen liegt: http://twitpic.com/9jq4rs – Kunst, Musik und Kultur ist es nicht grade, sondern Design, Games, Techkram.
Marcel Weiss says
Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass es Menschen gibt, die glauben, man könne ausschließlich über Majorlabel bekannt werden. Die Bedeutung der Bekanntheit von Palmer durch das Label wird, wie sie selbst schreibt, überschätzt.
Der Link sollte auf Projekte hinweisen, die in unterschiedlichen Größenordnungen erfolgreich sind. Nirgends habe ich auch nur ansatzweise behauptet, dass jedes Projekt finanziert wird. Das wäre eine vollkommen absurde Aussage.
Du gibst dir viel Mühe, mich misszuverstehen.
TheEconomicScribbler says
Laut des Postings von Andreas Weise, auf welches Sie zustimmend antworteten, war Elektro gerade das Genre, das im Internet nicht laufe. Schon merkwürdig. Muss an den Gegenbeispielen gelegen haben, die ich genannt habe. Ich möchte das gerne auf andere Genre ausdehnen: zum Beispiel Hip-Hop. Auch dort gibt es Künstler, die zunächst über das Internet bekannt wurden, weil sie ihre Musik entgeltfrei zum Download anboten; etwa Asher Roth, Dom Kennedy, Logic, Chance The Rapper, The Cool Kids, J. Cole, Chiddy Bang, Hoodie Allen, G-Eazy, und viele mehr.
Die eigene Position zum bestehenden Urheberrecht ist bei der hier laufenden Diskussion völlig unerheblich. Schließlich geht es um einen Vertriebsweg, und das oben erwähnte würde sich kaum ändern, wenn bspw. statt der existierenden Life-plus-70-yrs Schutzdauer eine wesentliche kürzere gelten würde, wie die sogenannten „Gegner“ des Urheberrechts fordern.
Dass auch heute noch viele Künstler bei Major Labels unterschreiben, hat niemand in Frage gestellt. Es ging in dieser Diskussion um die Eingangs aufgestellte Behauptung, dass Künstler diverser Genres niemals im Internet so bekannt werden könnten, dass sie sich von dieser „fan base“ über Crowdfunding finanzieren lassen könnten. Diese Behauptung wurde inzwischen offensichtlich widerlegt.
Sebastian Baumer says
„Ein Gegenbeispiel von Hunderttausenden“- Um konkret diesen Satz ging es mir, der hat meinen Kommentar provoziert. Du erweckst in dem Artikel den Eindruck, als sei ein Festhalten am Urheberrecht und Labels und der ganze Kram total veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
In Wahrheit ist es aber die Regel (sogar bei Piraten und Bloggern, die Bücher veröffentlichen), mit Verwertern, i.e. Verlagen, Agenten, Labels und diese böse „Content-Mafia“ arbeitsteilig zusammenzuarbeiten, auch wenn es (schon? Keine Ahnung, wo die Reise hingeht) Ausnahmen gibt, einige davon im Musikbereich. Weniger wird es dann bei Literatur und die Zahl der selbstproduzierten und aufwändigen Kinofilme ist schließlich trotz jahrelanger Präsenz von Videoplattformen gleich Null.
Und schließlich: Ist Crowdfunding also Dein einziger Gegenvorschlag? Dann siehts düster aus. Irgendwie dachte ich, da käme mehr.
Sebastian Baumer says
„Ein Gegenbeispiel von Hunderttausenden“- Um konkret diesen Satz ging es mir, der hat meinen Kommentar provoziert. Du erweckst in dem Artikel den Eindruck, als sei ein Festhalten am Urheberrecht und Labels und der ganze Kram total veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
In Wahrheit ist es aber die Regel (sogar bei Piraten und Bloggern, die Bücher veröffentlichen), mit Verwertern, i.e. Verlagen, Agenten, Labels und diese böse „Content-Mafia“ arbeitsteilig zusammenzuarbeiten, auch wenn es (schon? Keine Ahnung, wo die Reise hingeht) Ausnahmen gibt, einige davon im Musikbereich. Weniger wird es dann bei Literatur und die Zahl der selbstproduzierten und aufwändigen Kinofilme ist schließlich trotz jahrelanger Präsenz von Videoplattformen gleich Null.
Und schließlich: Ist Crowdfunding also Dein einziger Gegenvorschlag? Dann siehts düster aus. Irgendwie dachte ich, da käme mehr.
Sebastian Baumer says
„Ein Gegenbeispiel von Hunderttausenden“- Um konkret diesen Satz ging es mir, der hat meinen Kommentar provoziert. Du erweckst in dem Artikel den Eindruck, als sei ein Festhalten am Urheberrecht und Labels und der ganze Kram total veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
In Wahrheit ist es aber die Regel (sogar bei Piraten und Bloggern, die Bücher veröffentlichen), mit Verwertern, i.e. Verlagen, Agenten, Labels und diese böse „Content-Mafia“ arbeitsteilig zusammenzuarbeiten, auch wenn es (schon? Keine Ahnung, wo die Reise hingeht) Ausnahmen gibt, einige davon im Musikbereich. Weniger wird es dann bei Literatur und die Zahl der selbstproduzierten und aufwändigen Kinofilme ist schließlich trotz jahrelanger Präsenz von Videoplattformen gleich Null.
Und schließlich: Ist Crowdfunding also Dein einziger Gegenvorschlag? Dann siehts düster aus. Irgendwie dachte ich, da käme mehr.
Marcel Weiss says
“ Ist Crowdfunding also Dein einziger Gegenvorschlag?“
Nein. http://neunetz.wpengine.com/urheber…
Stefan Wehmeier says
„Der Gebrauch der Vernunft ist für die Menschheit noch
zu neu und zu unvollkommen, um die Gesetze des Unbewußten enthüllen zu können
und besonders, um es zu ersetzen. Der Anteil des Unbewußten an unseren
Handlungen ist ungeheuer und der Anteil der Vernunft sehr klein.“
Gustave Le Bon (Psychologie der Massen)
Die Arbeitsteilung erhob den Menschen über den Tierzustand
und die Qualität der makroökonomischen Grundordnung bestimmt den Grad der
Zivilisiertheit, die der Kulturmensch erreichen kann. Ist die Makroökonomie
noch fehlerhaft, bedarf es der Religion (künstliche Programmierung des
kollektiv Unbewussten), um diese Fehler aus dem Begriffsvermögen des
arbeitenden Volkes auszublenden.
Die Religion birgt wiederum die Gefahr, sich zu
verselbständigen (Cargo-Kult), wenn es niemanden mehr gibt, der ihre wahre
Bedeutung noch kennt. Die Fehler der Makroökonomie können dann solange nicht
behoben werden, wie der Cargo-Kult andauert, selbt wenn das Wissen längst zur
Verfügung steht, um die ideale Makroökonomie und damit allgemeinen Wohlstand
und den Weltfrieden zu verwirklichen: http://www.deweles.de