Jens Schröder auf Meedia über die Gründe des bevorstehenden Endes der Financial Times Deutschland:
Die größte aktive Käuferschaft, die die FTD je per Abo und Einzelverkauf erreichte, lag bei 67.000 bis 68.000 in den Jahren 2005 und 2006. Mit massenhaft verteilten Bordexemplaren und sonstigen Verkäufen gelang es zwar, bis zuletzt eine IVW-Auflage von mehr als 100.000 zu melden, doch inzwischen sind von den 67.000 aktiven Käufern nicht einmal mehr 45.000 übrig. Die FTD wurde im zweiten Quartal häufiger zum kostenlosen Verteilen in Flugzeuge geliefert (46.284) als in die Briefkästen zahlender Abonnenten (41.629). Dass eine solch ungesunde Entwicklung nicht ewig gut gehen kann, ist logisch.
Doch selbst, wenn man die 67.000 aus den Jahren 2005 und 2006 gehalten hätte – es wären zu wenige gewesen. Eine verkaufte Auflage von 120.000 nannte der Verlag im Gründungsjahr als Gewinnschwelle.
Er überschreibt seinen aufschlussreichen Artikel mit „FTD scheiterte nicht wegen der Zeitungskrise“. Ich würde das nicht bestreiten aber ergänzen, dass die Krise der Branche auch mit in die Überlegungen des Verlages hineinspielte, ob man nicht vielleicht doch noch ein paar defizitäre Jahre investieren sollte oder das lieber sein lässt.
Die Branchenentwicklung spricht eine deutliche Sprache.
Interessant wäre, wie sich Wall Street Journal Deutschland entwickelt, das vor noch nicht allzu langer Zeit rein digital in Deutschland startete.
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