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Experten verschätzten sich beim Deutschlandumsatz von Amazon um bis zu 65 Prozent

6. Februar 2013 by Marcel Weiß 1 Comment

Amazon hat erstmals seit längerem Umsatzzahlen für Deutschland ausgewiesen. Jochen Krisch vergleicht die Zahlen auf Exciting Commerce mit den veröffentlichten Prognosen von Experten:

Sehr schön kann man jetzt auch nachprüfen, wie seriös denn die Umsatzschätzungen der einzelnen Fachmedien und der einschlägigen „Institute“ waren:

  • Der Buchreport lag bei seinen bisherigen Umsatzprognosen um 40% daneben, weil er sich auf 2008er-Angaben verlassen und die Entwicklung des deutschen Marktes falsch eingeschätzt hat.
  • Auch der Versandhausberater muss einräumen, dass er sich komplett verschätzt hat und bisher von 4,5 Mrd. Euro (statt 6,4 Mrd. Euro) ausgegangen war, eine Abweichung von 42%.
  • Noch extremer das EHI Retail Institute („Forschung für den Handel“), das für 2011 von 3,4 Mrd. Euro (statt 5,6 Mrd. Euro) ausgegangen ist, eine Abweichung von 2,2 Mrd. Euro oder 65%(!).

Bei Abweichungen von 40 bis 65 Prozent stellt sich die Frage, wieso Umsatzschätzungen überhaupt veröffentlicht werden, wenn sie recht offensichtlich nicht einmal in der Nähe der tatsächlichen Entwicklung liegen.

Jochen Krisch über die Fehleinschätzungen:

Niemand wird gezwungen, derlei Umsatzschätzungen abzugeben (bei Exciting Commerce machen wir es bewusst nicht und übernehmen sie auch nicht). Doch ist es gängige Praxis, dass speziell Online-Player wie Amazon oder Zalando von den Dienern des alten Handels im Zweifel bewusst klein gerechnet werden, um die eigene Stammklientel nicht zu verschrecken und sich den eigenen Markt nicht zu versauen.

Das sollte man nicht unterschätzen: Neben den vielleicht fehlenden Einsichten in die Geschäfte von Unternehmen spielen oft auch Eigeninteressen oder die Interessen von Kunden eine Rolle.

Eine Fachpublikation, die vornehmlich in Unternehmen gelesen wird, die sich einem immer größer werdenden Wettbewerbsdruck von Amazon ausgesetzt sehen, könnte etwa tendenziell  eher konservativ über das US-Unternehmen berichten, negative Schlagzeilen hervorheben und positive Schlagzeilen in den Hintergrund stellen. Das ist dannn keine erkenntnisbringende Berichterstattung, sondern Verstärkung des Gruppendenkens in der jeweiligen Branche. Mit teilweise drastischen negativen Auswirkungen:

Bei Exciting Commerce finden wir das Treiben der „Kollegen“ seit jeher unseriös und aus Marktsicht mehr als fahrlässig, denn derlei grob irreführende Zahlen haben fatale Folgen – von verfehlten Geschäftsstrategien über falsche Investitionsentscheidungen bis hin zu (vermeidbaren) Unternehmenspleiten

Analysten, die für Fonds arbeiten oder anderweitig Kunden mit eigenen Interessen haben, werden entsprechende Zahlen und Einschätzungen in der Öffentlichkeit so platzieren, dass sie die öffentliche Debatte in ihrem Interesse lenken können. Zahlen und allgemeine Aussagen von Analysten kann man nur so weit glauben, wie man ihr Kundenportfolio kennt und damit entsprechende Rückschlüsse über ihre Motive ziehen kann. Deswegen ist es so wichtig, dass unabhängige Analysten wie Horace Dediu von asymco sich die Zahlen der großen Konzerne anschauen, analysieren und der Öffentlichkeit ihre Rückschlüsse berichten, die sonst nur wohlsituierte Clienten zu sehen bekommen.

Denn die digitale Disruption führt dank ihrer branchenübergreifenden und somit umfassenden Konsequenzen, die über Jahrzehnte starre Beziehungen in Bewegung bringen, dazu, dass die öffentliche Debatte immer öfter einem Stochern im Nebel gleicht; und das im schlimmsten Fall von einigen Akteuren bewusst so initiiert.

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Filed Under: Allgemein Tagged With: Amazon

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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  1. Schein und Sein der vernetzten Ökonomie: Deutschland braucht noch 20 Jahre | Ich sag mal sagt:
    6. Februar 2013 um 18:57 Uhr

    […] Experten verschätzen sich beim Deutschlandumsatz von Amazon um bis zu 65 Prozent. […]

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