Ursula Goebel, seit ca. einem Jahr Pressesprecherin der GEMA, sprach auf der C’n’B Köln über die Kommunikationsstrategie der GEMA.
Lothar Scholz berichtet im Musikmarkt:
Mit hohen Marketing-Budgets ausgestattete Verhandlungsgegner wie Google und DEHOGA tragen zur Meinungsmache bei. In einem Tweet werde beispielsweise behauptet, dass die GEMA Videos auf Musikvideos sperre und fürs Clubsterben verantwortlich sei. In 140 Zeichen das Gegenteil zu erklären mit einem Verweis aufs Urheberrechtswahrnehmungsgesetz (31 Zeichen), sei nicht zu schaffen.
Man benötigt keine hohen Marketing-Budgets für Tweets. Außerdem machen DEHOGA und Google meines Wissens nach keine Werbung gegen GEMA. Dass die Google-Tochter YouTube entscheidet, welche Nachricht agezeigt wird, wenn ein gesperrtes Video nicht angezeigt werden kann, ist ungünstig für die GEMA aber eben eine Tatsache. (Webdienste haben immer auch eine gewisse indirekte Publikationsmacht.)
Vielleicht liegt das Problem der GEMA aber auch an anderer Stelle:
Das Meinungsbild ändern könnten aber die Urheber. „Sie sind die einzigen glaubwürdigen Vertreter für das, was wir tun“, so Goebel. Die logische Konsequenz: „Wir müssen die Urheber sprechen lassen!“ Das ist aber gar nicht so leicht. Für die vor einem Jahr gestartete Image-Kampagne „Musik ist uns was wert!“ konnte kein Künstler gefunden werden, der sich auf den Plakaten abbilden lässt.
Wer glaubt, dass das Image der GEMA, das so schlecht ist, dass sich kein Künstler für sie abbilden lassen will, einzig auf die hohen Marketingbudgets der ‚Gegner‘ und die 140-Zeichen-Beschränkung auf Twitter zurückzuführen ist, wird an der Situation nichts ändern.
Zur neuen Strategie der GEMA zählt laut Goebel auch, die Urheber besser über die Ziele und das Vorgehen der GEMA zu informieren. Eine bessere Aussenkommunikation, die etwa auch die Motivationen hinter Tarifänderungen verständlich kommuniziert, wäre sehr zu begrüßen, dürfte damit aber nicht gemeint sein.
popel says
Großes NAJA. Vielleicht hätte die Gema mehr Kohle, wenn sie ihren externen Community- aka Shitstorm-Managern nicht 70 Euro die Stunde „Schmerzensgeld“ zahlen müsste…
nk says
Genau, ob PRISM, Schurkenstaat oder GEMA, alles nur ne Frage der Außenkommunikation. Dass die Leute einfach über das Kotzen, was aus dem Laden bekannt ist, darauf kommt die gute Frau Goebel einfach nicht. Das muss wirklich genetisch bei GEMA-Mitarbeitern verankert sein, solch eine Realitätsdiskrepanz vermag doch ein normaler Geist doch gar nicht zu meistern.
agtrier says
Genau, schuld sind immer die anderen.
Hans says
Woher weißt du das mit den 70 Euro?
Marcel Weiss says
Würde mich auch interessieren, ob das stimmt.
makidi says
bei uns machte der Gesangverein ein Benefizkonzert und bekam danach eine saftige Rechnung der Gema
noch fragen, warum sie unbeliebt sind?
Marcel says
Schon mal gefragt, WARUM der Gesangsverein die Rechnung bekam?
Mit welchem Material habt ihr denn Euer Publikum unterhalten und dabei Konzertkarten und Getränke verkauft!
tiberiantank says
Nein, hier gehts ums Prinzip. Und da die GEMA och eine Einricthugn aus der Nazizeit von Göbbels ist(Fachismus hallo) bedarf es keine weiteren Fragen. Es wird Zeit das google deren machtmonopol endlich bricht.