Mike Masnick zitiert auf Techdirt eine Studie über die Entwicklung der Margen in copyrightintensiven Branchen in den letzten zehn Jahren:
We found that the firms in the copyright-intensive industries were significantly more profitable than the firms in the other industries in every period examined. Moreover, in this ten-year period, the copyright-intensive industries’ profit margins on average grew by 3.98%, while the other industries’ profit margins on average decreased by 0.75%.
The high level of profitability of the copyright-intensive industries suggests that the copyright system serves these industries effectively, and that they are not in need of special government assistance in the form of new legislation or law enforcement resources.
Dass monopolbasierte Industrien extrem profitabel sind, ist wenig verwunderlich. Dass die Profitmargen in den copyrightintensiven Branchen, namentlich Film, Buchpublishing und Software, in den letzten zehn Jahren sogar im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen überdurchschnittlich gewachsen sind, zeigt erneut wie fehlgeleitet die öffentliche Debatte zum Urheberrecht ist.
Das zeigt deutlich, dass eine weitere Verschärfung des Copyright/Urheberrecht nicht nötig ist. Im Gegenteil, eine Lockerung ist angesichts dieser Zahlen offensichtlich ökonomisch sinnvoll. (Auch das ist keine neue Erkenntnis.)
Masnicks Fazit ist auf den Punkt:
If entire industries are making profits well above the norm, it actually suggests an inefficiency in the market — which is basically exactly what you’d expect when you’re talking about an industry that’s given a set of government-granted monopolies. What those do is limit competition, create artificial scarcity, drive up the prices for consumers, and limit innovation that might provide more consumer surplus.
Es ist höchstwahrscheinlich, dass dank des Konzentrationstrends in den Unterhaltungsbranchen die großen Entertainmentkonzerne wie Disney den Durchschnitt nach oben drücken. Die Studie hat jeweils die fünf führenden Unternehmen in Film, Publishing, Software, Baugewerbe, Transportwesen und Bergbau untersucht. Das mindert aber nicht das Argument. Ganz im Gegenteil.
Interessant ist die Studie auch, weil sie die dominierenden Eigentümerstrukturen in den Branchen anspricht.
Siehe auch:
Konstantin Zurawski says
Hi Marcel,
ist über die Autoren der Studie oder die Umstände, wie sie entstanden ist, nichts weiter bekannt?
Danke und Grüße,
Konstantin
TheEconomicScribbler says
Ich bin mir nicht sicher ob die Schlussfolgerung „Copyrightintensive Unternehmen sind überdurchschnittlich profitabel“ anhand dieser Studie getroffen werden kann, denn die Auswahl der Vergleichs-Industrien scheint mir willkürlich (um nicht zu schreiben „tendenziös“). Mit „Construction“, „Mining“ und „Transportation“ scheinen absichtlich jene Industriesektoren gewählt worden zu sein, die eine besonders niedrige Profitmarge aufweisen. Repräsentativ (und damit maßgeblich für den „Durchschnitt“) sind sie jedenfalls nicht. Im Finanzsektor, um nur ein Beispiel zu nennen, ist die Profitmarge deutlich höher. Ob die „Copyrightintensiven Unternehmen“ wirklich über dem Durchschnitt liegen will ich nicht ausschließen, aber anhand dieser Studie lässt sich diese Frage nicht beantworten.