Rüdiger Wischenbart im Virtualienmarkt-Blog des Perlentauchers über die Insolvenz von Weltbild:
Weltbild hat Insolvenz angemeldet. Der Scherbenhaufen ist groß. Wie hoch er in den Buchhimmel wächst, und wie umfassend die Auswirkungen an seiner Basis sind, lässt sich kaum erahnen. Immerhin hieß es immer wieder, dass der Weltbild-Konzern mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro für rund 18 Prozent des gesamten deutschen Buchmarktes von etwas über 9 Milliarden Euro Gesamtwert stehe, wenn auch bei fallender Tendenz.
Damit kommt eine Lawine auf die deutsche Buchbranche zu:
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Der Scherbenhaufen nach der Weltbild-Pleite wird hoch sein, mit einer breiten Basis, welche die gesamte Buchbranche zu einem denkbar dummen Zeitpunkt trifft. Über zwei Jahre, seit dem Spätherbst 2011, ließ sich das Vorspiel in immer neuen Verschlingungen beobachten, wie die Eigentümer eines der wichtigsten Kultur- und Medienunternehmens sich mit allen möglichen Dingen beschäftigten, nur nicht mit einer nüchternen Analyse des Umbruchs, welcher Kultur, Medien und Inhalte - gewissermaßen die europäischen "Identitätsindustrien"- erfasst hat, sowie mit der Planung eines professionellen Vorgehens, um die ihnen anvertrauten Unternehmungen dafür fit zu machen. Dieses Scheitern wird wohl in die Lehrbücher eingehen. Für alle davon Betroffenen - die Mitarbeiter, aber auch Kunden und Publikum - ist dies ein schwacher Trost.
Interessant wird auch, was die Ereignisse bei Weltbild für die Tolino-Allianz, bei der Weltbild dabei ist, bedeuten werden.
Wie bereits neulich angemerkt: Wenn einzelne, große Unternehmen wegbrechen, kann das den Umbruch enorm beschleunigen, weil die bestehenden Strukturen ruckhaft geschwächt werden.
2014 wird ein turbulentes Jahr für die deutsche Buchbranche werden.