Von allen in den letzten Jahren gestarteten Startups ist Airbnb in der besten Position, der nächste große Internetkonzern zu werden. Denn Airbnb ist auf gutem Weg,1 einen großen Teil der Reisebranche umzukrempeln.
Fast Company hat ein lesenswertes Porträt über Airbnb und die Ambitionen veröffentlicht:
Chesky has decided that Airbnb will become nothing less than a full-blown hospitality brand, one that delivers a seamless end-to-end experience when its customers travel. “If you ask Brian now what drives Airbnb's growth, it's not that people want to get a cheaper space,” says Y Combinator founder Paul Graham, an early investor. “Airbnb could've spread out horizontally into the sharing of power tools and cars and stuff like that. But Brian has decided the growth is in hospitality.”
Which brings us back to that sheet created by Chesky, Conley, and those 60 other Airbnb employees. “Our business isn't [renting] the house,” Chesky says. “Our business is the entire trip.” His idea is to create a portfolio of new services that make the Airbnb experience more consistent from stay to stay, and that can generate lots and lots of additional revenue. One starting point: a cleaning service that will offer fresh sheets and towels to Airbnb proprietors.
Reimagining “the entire trip,” the $6 trillion travel industry itself, is an audacious goal.
Es fällt nicht schwer, sich zu vorzustellen, in welche Richtung Airbnb gehen kann:
Chesky does hint that “there might be an opportunity to democratize a lot of the services that the Four Seasons provides.” To that end, a source familiar with the company's plans indicates that Airbnb has tested an airport-transportation service similar to Uber. One top industry researcher, who asked to remain anonymous so as not to alienate any traditional hotels, said that it's not a stretch to imagine what might come next. “Once the guest has made a decision where to stay, [he or she] may need a dry cleaner, or a restaurant in the neighborhood, or transportation service to and from there. Airbnb could become a travel agent for the people who are staying with its hosts.”
Airbnbs Reichweite kann die Basis für eine Plattform sein, um die ein Ökosystem verschiedenster, lokaler Dienstleistungen entsteht. Das ist, was Airbnb-CEO und Gründer Brian Chesky mit “an opportunity to democratize” meinen dürfte.
Man kann angesichts der Potenziale nur unterschreiben, was Amazon-CEO Jeff Bezos Brian Chesky mit auf den Weg gab:
“This company is going to be massively successful as long as you don't fuck it up.”
Im Gegensatz zu etwa den deutschen direkten Konkurrenten hat AirBnB nicht nur Weitsicht sondern auch internationalen Erfolg. Eine Groupon-Geschichte lies sich hier aus einer Vielzahl von Gründen nicht wiederholen. ↩
Thomas says
Airbnb hat ein anderes Problem, in vielen Städten das Geschäftsmodel umstritten oder sogar illegal. Dazu gehören u.a. San Francisco´, New York oder Berlin.
Ich hoffe, dass sich dieses Geschäftskonzept bald in Luft auflöst oder irgendwoher die Möglichkeit gibt unendlich viele Wohnungen auf endlich viel Platz zu bauen.
Marcel Weiss says
Das kann ein Problem sein. Es ist aber nicht gegeben, dass Regulierung immer für Hotels und gegen Plattformen wie Airbnb laufen wird. In Berlin haben sich Abgeordnete sogar direkt dafür ausgesprochen, dass Anbieter wie Airbnb von dem von dir angesprochenen Gesetz unberührt bleiben. (Meines Wissens nach ist das noch nicht festgeschrieben, also nur mündlich. Aber immerhin.)
Warum man die Funktionsweise von Airbnb grundsätzlich verteufeln sollte, ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Es sei denn natürlich man ist Hotelier.
Thomas says
Mir geht es allgemein um den Wohnungsmarkt. Mit Ferienwohnungen kann man mehr Geld verdienen als mit normalen Wohnungen und dies natürlich vor allem in beliebten Stadtteilen und Vierteln, wo auch viele Menschen gerne wohnen wollen. Und die Umwidmungen von normalen Wohnraum zu Ferienwohnungen halte ich für ein größeres Problem als Hotels, denn die brauchen für den Bau eine Genehmigung, inkl. entsprechenden Flächennutzungsplan.
Und ja, es gibt mehr als nur Airbnb auf diesem Markt.
Marcel Weiss says
Das ist eine Detailfrage der Regulierung keine grundsätzliche des Modells.
Man kann z.B. die Rahmenbedingungen gesetzlich so gestalten, dass nur Teile einer Wohnung temporär untervermietet werden können, nicht aber die gesamte Wohnung. Das deckt den P2P-Teil des Airbnb-Modells mit all seinen Vorteilen für alle Beteiligten ab, ohne knappen Wohnraum umzuwidmen.
speedracr says
Anekdotisch, aber nach meinem Empfinden hat das Airbnb-Modell auch deswegen Erfolg, weil semi-professionelle Vermieter komplette Wohnungen managen und vermieten, und umgekehrt Gäste für den Preis einer Hotelübernachtung eine komplette Wohnung bekommen statt „Couchsurfing-Plus“ zum kleinen Preis. Sehr lukrativ für die Hobby-Gastwirte (siehe http://thenextweb.com/insider/2013/11/03/last-year-bought-apartment-specifically-rent-airbnb-heres/#!Axzce und http://thebillfold.com/2013/10/i-bought-a-house-with-money-i-made-from-airbnb/) und die Möglichkeit für Airbnb, sich mit attraktiven Unterkünften zu differenzieren.
Ein Argument der Hotelbranche finde ich zumindest diskussionswürdig: Vorgaben für Fluchtwege, Rauchmelder und Feuerlöscher sind dort strikter und werden kontrolliert, Der Verzicht darauf macht Airbnb-Wohnungen billiger, aber einen gewissen Sinn hat diese Regulierung dann doch.
speedracr says
Stimme dir aber zu, dass das Details sind. Schon beeindruckend, wie „disruptiv“ Airbnb weiterhin unterwegs ist.