12. Nov. 2019 Lesezeit: 1 Min.

4 kurze Gedanken zu Zalandos aktueller Marktplatz-Strategie

Jochen Krisch schreibt auf Exciting Commerce über die Provisionserhöhungen bei Zalando: „Zalando schockt Partner mit kräftigen Provisionserhöhungen“.

Bis zu 25% Provision (vom Brutto-Umsatz!) will Zalando ab 1. Januar. Leisten können sich das im Grunde nur noch Marken und vertikale Anbieter. Händler ohne Eigenmarken sind da über kurz oder lang aus dem Spiel.

Wie die Unterlagen zeigen, strebt Zalando beim Marktplatzgeschäft eine Gewinnmarge von 20-25% an. Beim Handel auf eigene Rechnung bleiben Zalando nur 6-8%[...]

Provisionsseitig orientiert sich Zalando an Farfetch & Co., die ebenfalls das für spezialisierte Plattformen Machbare ausloten.

Das zeigt aber auch, dass (Marktplatz-)Händler auf andere Kompetenzen setzen müssen („Chal-Tec wird zur Berlin Brands Group“), wollen sie in einer Plattformwelt dauerhaft mithalten.

Interessant.

4 Gedanken dazu:

  1. Das ist keine Wachstumsstrategie.
  2. Händler ohne Eigenmarken braucht's übermorgen als Marktplatz zwar nicht mehr, aber auch Marken und Anbieter mit Eigenmarken werden bei solchen Provisionen ständig nach Alternativen schauen.
  3. Der Zalando-Marktplatz wird so nicht die sehr attraktive Default-Anlaufstelle für Mode im Netz, wie es Zalando eigentlich werden will (wollte?), weil man mit diesen Provisionen wohl eher nicht in die "hier gibt's alles was ich brauche/suche/möchte"-Position in den Hinterköpfen der Endkunden gelangt.
  4. Instagram wird's freuen.
Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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