27. Mai 2009 Lesezeit: 1 Min.

Antiquiertes Urheberrecht und soziale Realität

Gulli fasst einen Artikel von Charles Nesson, Jura-Professor und der neue Verteidiger im wohl bekanntesten Copyright-Prozess der USA - Tenenbaum vs. RIAA -, zusammen. Lesenswert.

Die Grenze zwischen technischen Normen und den sozialen Normen, die ein Gesetz verlangt, ist eines der interessantesten akademischen Themen, jedoch zugleich auch eines der frustrierendsten mit dem Experten nach wie vor umgehen müssen. Tenenbaum ist ein Repräsentant der digitalen Generation, in welche er hineingeboren wurde, erklärt Nesson. Hier entstehe nun das Problem zwischen einem antiquierten Urheberrecht und der sozialen Realität von "digitalen Eingeborenen", ein Begriff, welchen insbesondere Nessons Kollegen John Palfrey und Urs Glasser gerne benutzen. Deren Definition nach handelt es sich dabei um Menschen, die eine volle Integration mit digitalen Werken die vom Kern her kostenlos und frei zugänglich sind als die Norm betrachten. Nesson erklärt weiter, dass der Fall von Joel Tenenbaum weit größere Wellen schlagen wird. Er soll ein besseres Verständnis entwickeln, wie die heutige Generation mit digitalen Medien interagiert, so dass die Gesetze und Erziehungsmaßnahmen so angepasst werden können, dass sie den Interessen der Öffentlichkeit besser dienen und "den Fortschritt von Wissenschaft und Kunst" fördern.

gulli: Charles Nesson: Der Kampf David gegen Goliath - Ein Statement

Original-Artikel auf Ars Technica

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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