Gerade frontendseitig gäbe es für die Shoptechszene (“Die Spryker-Debatte um die E-Commerce-Systeme der Zukunft”) noch so einiges, worüber sie sich dringend den Kopf zerbrechen müsste, damit der Online-Handel (wie wir ihn bisher kannten) nicht unter die Räder kommt (“Das mobile Schreckensszenario, das der Handel gerne ausblendet”).
Treiben doch auf der einen Seite die Paymentdienste – von Klarna über Paypal bis Stripe – ihre mobilen Wallet-Ambitionen mit Hochdruck voran – frei nach der Devise: “This 1990s ‘add to cart’ model we have today isn’t everything that commerce should be”.
Auf der anderen Seiten versuchen zunehmend mehr mobile Player, sich mit Buy Buttons vor die Warenkörbe der Shopbetreiber zu setzen. Siehe dazu auch die Exchanges #67 (“Wenn der Buy Button hin zum Kunden rückt”).
Dem klassichen Onlinehandel "blüht" das Gleiche wie auch allen mit dem Desktop-Web groß gewordenen Techunternehmen. Der Gerätewandel würfelt die Wertschöpfung durcheinander, entbündelt und bündelt an anderen Stellen neu.
Das ist eine Herausforderung für Groß wie Klein. Unter anderem liegt hier einer der Hauptgründe, warum Amazon überhaupt den Versuch eines eigenen Smartphones wagt. Das Amazon Fire Phone ist -wie Googles Android seinerzeit- eine sehr offensive Defensivstrategie.
Die große Frage ist natürlich, wie viel die Smartphonenutzung gegenüber dem Desktop-Web additiv und wie viel substituierend sein wird.
Und, vielleicht noch wichtiger, wie die Gerätenutzungsverteilung langfristig aussehen wird. Es ist unwahrscheinlich, dass das Desktop-Web in den wichtigen Metriken eine Mehrheit behalten wird.