4. Aug. 2010 Lesezeit: 1 Min.

Der schwache Internet-Standort Deutschland

Matthias Schwenk auf Carta:

Deutschland steht im globalen Wettbewerb Ländern gegenüber, die diese Themen sehr viel ernster nehmen und deutlich weiter sind. [..]

Es ist auch viel bequemer, über Google zu schimpfen, als darüber zu debattieren, warum es bei uns keine vergleichbaren Unternehmen gibt und wie sich das auf die Zukunft des Standorts Deutschland noch auswirken wird.

Martin Lindner:

Der gegenwärtige Stand des Bildungssystems und der Netzgesellschaft in Deutschland ist ein Desaster. Die Prognosen für unsere wirtschaftliche und kulturelle Vitalität und Zukunftsfähigkeit sind sehr, sehr schlecht. [..]

Unsere Diskussion über "digital literacy" (auf deutsch klingt es gleich viel doofer & schwammiger: "Internet in der Schule") ist immer so gemütlich, als lebten sie alle noch in der 1970er-Welt und es ginge nur darum, geschmäcklerisch zu überlegen, welche subtilen didaktischen Mittel die kompetenten Lehrer einsetzen müssen, um ihren Schülern das Denken beizubringen.
Die Lage ist aber sehr viel ernster und verzweifelter für alle die, die da den Anschluss verlieren. Es ist keine Luxusfrage, sondern schlicht Grundausbildung für die Flat World, die man den Schülern schuldig bleibt.

Prof. Dr. Karsten D. Wolf:

[..]es ist mitnichten irrelevant, dass die junge Generation gar nicht so “digitalversiert” ist, wie eine journalistische Populärwolke Digital Natives versucht hat, das darzustellen (siehe Rolf Schulmeisters Analyse dazu). Es ist schlichtweg eine bildungspolitische Katastrophe der Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Es muss nicht erst zur technologischen Singularität kommen, bis Personen ohne eine hohe digital literacy beim wissenschaftlichen Arbeiten und beim Entwickeln (zumindestens technischer) Innovationen nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

Deutschlands Position im Internetmarkt ist desaströs und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Darüber hatte ich in meiner Zeit bei netzwertig bereits einige Artikel geschrieben. Gut, dass das jetzt auch anderenorts offen und sehr direkt angesprochen wird.

Bemerkenswert ist, dass diese Tatsache, zumindest meines Wissens nach, überhaupt nicht in der deutschen Wirtschaftspresse thematisiert wird.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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