Wieder einmal hervorragende Analyse zur Entwicklung des TV-Marktes von Bertram Gugel. Deutsche TV Sender gegen den Rest der Welt | Digitaler Film:
Die Sender lassen zur Zeit ein enormes Potential ungenutzt indem sie darauf bestehen, dass die Nutzer Inhalte nur auf ihren Seiten konsumieren können. Obwohl 80% der Internetnutzer Videoportale besuchen und somit bereit sind Videos im Netz zu konsumieren, sehen nur 43% Programme auf den Senderseiten. Es verwundert also nicht weiter, dass Hulu mal wieder den Deutschen Markt sondiert und versucht einen Partner zu finden.
ZDF-Intendant Schächter hat in einem Punkt Recht, die Sender müssen zusammen arbeiten um nicht überrollt zu werden. Aber die Gefahr liegt nicht bei Apple und Google, diese Unternehmen könnten sich viel mehr als wertvolle Partner erweisen. Die Gefahr liegt viel mehr darin, dass sich die Sender zu sehr abkoppeln und die Entwicklung im Internet anderen überlassen. Indem sie ihre Inhalte wegschließen und jegliche Kooperation untereinander und mit Internetunternehmen vermeiden sorgen sie dafür, dass jeder nach Wegen um die Sender herum sucht. Sie sorgen dafür, dass sie den Wandel nicht gestalten sondern von ihm übergangen werden.
Zur Analogie des trojanischen Kriegs und dem TV-Markt unbedingt den Text auf Gugels Blog lesen.
Das Vorgehen der TV-Sender erinnert an die Tonträgerindustrie und die Buchbranche. Grundsätzlich stelle ich mir mittlerweile die Frage, ob die meisten von der Digitalisierung getroffenen Branchen aufgrund ihrer Strukturen überhaupt in der Lage wären, auf eine Weise zu reagieren, bei der nicht ein Großteil der Unternehmen untergehen.
Siehe zum Thema auch: Apps werden die neuen TV-Sender