In mindestens 2 Erhebungswellen habe man dabei auch Kindergärten “angetestet”. Das habe aber nicht sonderlich gut funktioniert. Bei den Schulen sei die Rücklaufquote mit 50-60 Prozent aller ausgegebenen Gutscheinkarten deutlich höher. Die Postkarten mit den Angaben zu den Schülerinnen und Schülern werden maschinell ausgelesen; jede Adresse mit einem Image-Scan hinterlegt, um den Eingang der Karte zu belegen.
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Anstelle der WKV kümmert sich seit Anfang 2013 die Bertelsmann-Tochter AZ direct um das Sammeln der Kinder-Daten. Auf ihrer Web-Seite wirbt AZ direct u.a. damit, über Daten von über 40 Millionen Haushalten zu verfügen mit “mehr als 250 kombinierbaren Merkmalen, zum Beispiel zu Soziodemografie, Psychografie, Konsumeigenschaften und Lebensphasen”. Mit den Daten aus den Kindergärten und Schulen ist hierfür sicher ein guter Grundstein gelegt.
Richard Gutjahr und das Lobbyplag arbeiten sich gerade an den Machenschaften von Bertelsmann ab. Siehe auch "LobbyPlag: Die Datenfänger von Gütersloh":
Mit Millionen von Gutscheinen, die Bertelsmann an deutschen und österreichischen Schulen verteilt, geht der Medienkonzern gezielt auf Adressenjagd von Minderjährigen – und läuft Sturm gegen die geplante Datenschutzverordnung in Brüssel.
Drei Tage nach dem ersten Artikel: Während Facebook und Google nur blinzeln müssen wenn ein Datenschutzbeauftragter im Raum ist, um Leitartikel und Titelseiten über Datenkrakenskandale zu provozieren, hat die Veröffentlichung dieser unfassbaren Vorgänge bis dato laut Google News nur einen Artikel im Branchenblatt W&V nach sich gezogen, worin die Bertelsmann-Tochter Inmedia One zu Wort kommt.