Datenschützer Thilo Weichert: Facebook hat ein Problem - FAZ:
Wer als Aktionär spekuliert, muss damit rechnen, dass, wenn sich der Datenschutz in Deutschland und Europa mit seinen Belangen durchsetzt, das Geschäftsmodell von Facebook in sich zusammenbricht. Es ist zwar möglich, dass Facebook unseren Forderungen nachkommt, aber das ist vollkommen offen.
Über die als Entwurf vorliegende europäische Datenschutzverordnung:
Wahrscheinlich ist die Datenübermittlung in die Vereinigten Staaten nicht mehr möglich, die Analyse von Verkehrsdaten kann nur noch sehr beschränkt erfolgen. Es muss eine bessere Information der Nutzer geben, vor allem bessere Wahlmöglichkeiten der Datenfreigabe. Das Abziehen von Daten dritter Personen, etwa über die Adressbücher, muss eingeschränkt, wenn nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Was soll der erste Satz bedeuten? Dass US-Unternehmen ihre Webangebote nicht mehr in Europa bereitstellen dürfen? Dass sie komplett von den restlichen Servern losgelöste Europäische Sondereditionen betreiben müssten?
Was Thilo Weichert vergisst oder ignoriert: Über 23 Millionen Deutsche sind aktive Facebook-Nutzer. Sie sind relativ zufrieden mit dem Dienst, sonst würden sie ihn nicht regelmäßig benutzen. Sie benutzen Facebook auch zur täglichen Kommunikation. Angenommen, die deutschen Datenschützer würden eine wie auch immer geartete Einschränkung des Angebots durchgesetzt bekommen, an wen würde sich der Ärger darüber wohl richten?
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Man beachte auch, dass der Datenschützer Thilo Weichert das in einem Interview in der FAZ gesagt hat, die wie alle Presseverlage hierzulande dank Listenprivileg sehr viel mehr Rechte zum Datenhandel hat als Google und Facebook.
Aber mit dem Thema kommt man nicht in die FAZ.