23. März 2009 Lesezeit: 1 Min.

Grenzkosten, E-Reader und Bibliotheken

Auf netzwertig.com habe ich eben über Bibliotheken, E-Reader und das Spannungsfeld geschrieben, das zwischen den Möglichkeiten des Digitalen und dem Geschäftsmodell der Verlage entsteht. Zusammengefasst:

[..] jede Verteidigung des alten Geschäftsmodells der Verlage wird immer auch direkt ein Zurückhalten der Möglichkeiten der künftigen digitalen Bibliotheken zur Folge haben müssen.

Wichtig ist folgender Zusammenhang:

Die Kostenstruktur digitaler Güter ist eben nicht ein simples: geringere variable Kosten. Die Grenzkosten - also die Kosten für die Herstellung der einzelnen Einheit - für digitale Kopien von Büchern sind ebenso wie bei Musikaufnahmen Null. Die Kostenstruktur ist hier fundamental anders als in der analogen Welt. Und ihre Implikationen sind disruptiv.

Das ist wichtig für alle Betrachtungen zur digitalen Ökonomie: Der Unterschied zwischen null und einem Cent bei den Grenzkosten eines Gutes ist um Dimensionen größer als der Unterschied zwischen einem Cent und zehn Euro. Letzteres ist eine Frage von unterschiedlichen Größenordnungen, während ersteres eine Frage von unterschiedlichen Welten ist.

Ein Umstand, dessen Bedeutung mir erst in den letzten Monaten richtig klar geworden ist. (Und mir ist ebenfalls erst in letzter Zeit bewusst geworden, wie schwierig es für viele Menschen ist, die Implikationen zu verstehen, wenn Kosten vollkommen aus der Gleichung herausfallen.)

Spannende Zeiten.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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