13. Juni 2013 Lesezeit: 2 Min.

Hinweis im Code: Arbeitet Facebook an einer Integration von RSS-Feeds in den Stream?

allfacebook.de berichtet über einen interessanten Fund im Code von Facebook, der auf eine künftige Integration von RSS-Feeds in den Stream hindeutet. Die Deutung von allfacebook.de geht eher in Richtung eines Ersatzes von GoogleReader, was ich für relativ unwahrscheinlich halte:

Heute nun hat Tom die nächste große Überraschung auf Lager. Facebook könnte mit einem eigenen RSS Reader an den Start gehen. Nur zwei Wochen bevor Google den mehr als beliebten Google Reader komplett einstellt, wäre diese Entwicklung wirklich brisant. Denn mit einem brauchbaren Ersatz für den Google-Reader könnte Fcebook sich auch im beruflichen Umfeld einen Platz sichern. Der Besuch auf Facebook ließe sich damit als Arbeitsplattform legitimieren. Die Verweildauer auf Facebook würde weiter steigen.

Natürlich hat Tom für diese Annahme wie immer auch eine konkrete Vermutung. So findet sich neuerdings im Open Graph ein Schema, das für jeden Nutzer eine Anzahl von RSS-Feeds speichern kann. Und der Name, sowie die Felder des Schemas, sagen schon aus: Hier geht es explizit um RSS-Feeds, nicht um Facebook-Listen oder Abonnenten.

Sehr viel wahrscheinlicher als ein vollwertiger Readerersatz von Facebook ist die Möglichkeit für Nutzer, neben den Updates von Facebookfansites auch Updates von Websites zu abonnieren, die ihre Neuigkeiten nicht auf Facebook abonnierbar machen. Diese Updates würden dann ähnlich in Streamform integriert wie man das vom Newsfeed von Facebook kennt.

Facebook könnte die RSS-Feeds crawlen und ein Verzeichnis anlegen, so dass man nur die Lieblingswebsites eingibt und die Facebookabomöglichkeiten zu sehen bekommt. Zusätzlich könnte Facebook ein Bookmarklet anbieten, das ähnliches macht (Mit einem Klick Feeds identifizieren und die ausgewählten Feeds im Facebook des Nutzers abonnieren).

So oder so, eine RSS-Integration bei Facebook wäre eine extrem spannende Entwicklung, die RSS mainstreamfähig machen könnte. Natürlich würden die Nutzer dabei die Abkürzung RSS nie zu sehen bekommen.

Man bedenke in diesem Zusammenhang auch, dass Facebook begonnen hat verschiedene, angepasste Streams für unterschiedliche Updatearten anzubieten. RSS-Abos würden wohl einen eigenen Stream bekommen müssen oder mindestens mit den Updates von Facebookfanpages in einen Streamtopf fallen, weniger mit denen von Freunden.

Vielleicht hat Facebook auch etwas ganz anderes mit RSS vor. Dass Facebook aber überhaupt mit RSS experimentiert, während Google dem offenen XML-Standard den Rücken zukehrt, sagt viel über den aktuellen Stand im Web aus.

(via Rivva)

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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