Maximilian Heimstaedt für Gründerszene:
Im BWL-Studium richtig Gas geben, dann ein oder zwei Jahre Beratungserfahrung sammeln und anschließend möglichst direkt als Gründer bei einem der großen Inkubatoren einsteigen.
In diesem Satz steckt alles drin, was bei noch immer einem viel zu großen Teil der deutschen Gründerszene falsch läuft.
Unternehmer, die einen solchen Weg gehen, bauen in der Regel maximal solide KMUs in relativ stabilen Märkten auf, in der Regel, da wir hier im Web nicht stabil sondern volatil sind, aber nicht einmal das. Sie bauen leere Gefäße, die auf Exit getrimmt sind.
Es ist kein Zufall, dass nicht die deutsche Inkubatorszene die Vorzeigebeispiele für den aktuellen Berliner Startuphype stellen, sondern Startups wie SoundCloud, 6Wunderkinder und UPcload. (Letzteres stellte sich lange vor dem großen Medienrummel übrigens das erste Mal der Öffentlichkeit im März 2011 auf der letztjährigen Live Shopping Days vor, dem Vorgänger der Exceed Konferenz. Die Exceed ist die Innovationskonferenz von Exciting Commerce.)
Innovation kommt durch Problemlösung. Und gerade heute liegen da aus verschiedenen Gründen, wie Abstraktion durch Digitalisierung, die großen wirtschaftlichen Chancen. (Wie man etwa an der erfolgreichen Investitionstrategie von zum Beispiel Union Square Ventures sehen kann)
In den deutschen Inkubatoren setzen ehemalige Berater und Vorzeigestudenten Reißbrettlösungen um, die ihnen von ihren Vorgesetzten (den "Investoren") vorgelegt werden.
(Wirtschafts-)Geschichte und damit die großen Würfe und Returns werden woanders geschrieben.