6. Apr. 2011 Lesezeit: 1 Min.

Laurence Lessig über Internet und Politik

heise fasst den Vortrag von Laurence Lessig zusammen, den dieser am gestrigen Dienstag an der American Academy in Berlin hielt, was gut zum vorherigen Artikelpasst:

Die mit dem Internet entstandene Möglichkeit, große Datenmengen einfach auszuwerfen, wird laut Lessig künftig nicht zu Lecks führen, aus denen Informationen tröpfeln, sondern zu "Fluten und Tsunamis". Menschen, die mit gewissen Dingen unzufrieden seien, würden künftig "Tonnen" an geheimen Informationen online anonym veröffentlichen.

Lessig weiter:

Hinter den Revolutionen befördernden Online-Entwicklungen, zu denen auch Mikro-Blogdienste wie Twitter gehörten, sieht Lessig die Einebnung von Startvoraussetzungen durch das Netz. Diese "Gleichmacherei" werde durch "Ende-zu-Ende"-Architektur des Internets beflügelt, die Innovationen durch "Outsider" unterstütze. Dies wecke einen Anspruch und ein Verlangen in den Nutzern, "etwas zu machen, zu schaffen und Änderungen zu verlangen". Einer Gesellschaft, die dies für normal halte, könne man nicht damit beikommen, indem man ihre Mitglieder immer nur als "Kriminelle" oder "Terroristen" abstempele, betonte der Jurist. Die Politik müsse endlich einsehen, dass das Netz existiere und dass es das Verhalten der Nutzer ändere.

Es bleibt die Frage, wann die Politik hierzulande zu dieser Einsicht gelangen wird.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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