Nichts neues: Je moderner, desto größer die Lücken und Löcher dank Urheberrecht allüberall. Am Ende des Tages interessiert sich kein Urheberrechtsmaximalist für die Kultur selbst, nur für die Geldströme (und an zweiter Stelle die Kontrolle) dahinter.
Seit dem 6. April stellen die Münchner Pinakotheken ihre Bilder ins Netz. Allerdings müssen die Künstler doppelt tot sein, nämlich erstens tot und zweitens seit mindestens siebzig Jahre lang tot, sonst wird es für das Museum zu teuer und man darf nur einen Stellvertreter sehen, berichtet Anke Gröner auf ihrem Blog. Schuld daran ist, dass man im Internet, etwa bei der VG Bildkunst, jahreweise für Rechte bezahlen soll, während man im Print nur einmal bezahlt. "Antje Lange, die für die Online-Kommunikation der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verantwortlich ist, erklärte mir auf Anfrage, wie diese Rechte die Vermittlungsarbeit von Museen erschweren. Ein Beispiel: Auf den Seiten der Pinakotheken kann man durch die** Alte**, die Neue und die der Moderne online von Saal zu Saal bummeln - eine Funktion, die ich sehr gerne mag." Nur bei der Moderne geht das allenfalls lückenhaft!
Wenn so etwas für Museen zu teuer ist, dann ist das Indiz genug dafür, dass es hier eine Schieflage gibt. Die Lizenzgebühren könnten günstiger sein.
Die gesetzlichen Schranken könnten dergestalt sein, dass gewisse Insititutionen öffentlichen Interesses anders behandelt werden als andere.
Die Urheberrechtsfristen könnten eine angemessene Länge haben, damit sie uns nicht die komplette Kultur aus unserer Lebenszeit vorenthalten.
BUT ALAS.
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(Ja, es handelt sich oben um ein Zitat, das vor allem selbst ein Zitat ist. Aber wer liest neunetz.com und hat das mitbekommen? Nicht hundert Prozent der Leser. Man kann die Form als Metakommentar lesen, wenn man mag.)