6. Feb. 2012 Lesezeit: 2 Min.

Mark Zuckerberg wird die Kontrolle über Facebook auch nach Börsengang behalten

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New York Times über die Verteilung der Anteile von Facebook:

Mr. Zuckerberg, 27, has 533.8 million shares, worth $28.4 billion based on a company valuation of $100 billion, or $53 a share. He also has undisputed control of the company, a remarkable achievement since the company has received financing from some of the world’s top business minds. He owns 28.4 percent of the company outright and he controls 57 percent of the voting rights.
[..]
Bill Gates controlled only 49.2 percent of Microsoft as it went public in 1986. Google’s co-founders, Larry Page and Sergey Brin, each owned about 15 percent of their company when it went public in 2004.

Das ist eine wirklich bemerkenswerte Leistung von Mark Zuckerberg. Wer das Buch "The Facebook Effect" (Affiliate-Link) gelesen hat, weiß  auch, wer daran einen bedeutenden Anteil trägt: Sean Parker. Sean Parker war mit Napster (an der Musikindustrie) gescheitert und hatte anschließend Plaxo gegründet. Dort wurde er über Finanzierungsrunden, in denen er durch schlechte Konditionen immer mehr Kontrolle über sein gegründetes Unternehmen verlor, irgendwann herausgedrängt. Mit dieser Erfahrung kam Parker als Berater und Mentor zu Zuckerberg und dem jungen Facebook.

Er hatte einen großen Einfluss auf Zuckerberg und half diesem, keinen Finanzierungen zuzustimmen, die dazu führen würden, dass Zuckerberg irgendwann die Kontrolle über das Unternehmen verlieren würde. Zuckerberg bestimmt zum Beispiel bis heute über die Mehrheit der Sitze im Board von Facebook.

Das ist ein enorm wichtiges Detail, um Facebook zu verstehen. Facebook war, ist und bleibt Zuckerberg.

Was wäre etwa passiert, wenn Zuckerberg nicht die Kontrolle behalten hätte? Die Investoren hätten vielleicht einen Verkauf von Facebook an Yahoo!, das 2006 an einer Übernahme interessiert war, durchgesetzt. Facebook hätte sich so blendend entwickelt wie Flickr und Delicious.

Stattdessen hat Zuckerberg unverdrossen an seiner Idee von Facebook festgehalten und stetig weiterentwickelt. Er hätte vor langer Zeit sehr reich mit dem Verkauf von Facebook werden können. Daran hatte er anscheinend nie Interesse. (Er kommt auch nicht aus armen Verhältnissen.)

So sehr sich Brin und Page in jüngster Zeit bemühen, aus dem phänomenalen Erfolg von Apple für ihre Google-Produkte zu lernen, so sehr scheitern sie. Steve Jobs' Bruder im Geiste ist Mark Zuckerberg: Kontrolle, Vision, Produkt(e) mit Impact.

Facebooks Chancen, was Geschäft und Einfluss auf die Gesellschaft angeht, sind weitaus größer als die Chancen von Google zum heutigen Zeitpunkt. Und damit auch Zuckerbergs Chancen, eine Kerbe in's Universum zu machen.

Die enormen Möglichkeiten Facebooks sind auch eine größere Gefahr für das Unternehmen: Facebook wird höchstwahrscheinlich in den nächsten Jahren nach dem Börsengang so groß und erfolgreich werden, dass starke Regulierungsmassnahmen unausweichlich werden.

Sean Parker arbeitet heute unter anderem mit Spotify zusammen.

(via Daring Fireball)

Siehe zu Facebook auch:

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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