10. Aug. 2010 Lesezeit: 1 Min.

Netzneutralität im Googleausverkauf

Lesenswerte Analyse der Google-Verizon-Bekanntgabe auf GigaOm mit einem eindringlichen Beispiel, was dabei für Startups auf dem Spiel steht:

This is a big issue for startups. Google isn’t worried because it has both the brand and economic ability to ensure that it’s infrastructure is optimized to deliver its traffic via the public internet without resorting to becoming an advanced service. But what about a fledgling 3-D startup that wants to become a broadcaster of 3-D content online as Break Media does? Break, which nominally competes with YouTube’s 3-D efforts, might suddenly find consumers complaining about its service, with ISPs reluctant to help out because it’s not an advanced network service partner. Or maybe a company can’t establish itself as a provider of content because consumers have no way to see its content without paying extra for 3-D broadband.

GigaOm: Tech Companies, Google Sold You Out.

Das Fazit auf GigaOm:

Google gives a little but wins, Verizon gives a little, but wins, and consumers and innovation ultimately lose. That’s usually how these compromises work.

Ebenfalls lesenswert zum Thema ist Adam Green in der HuffPo:

Google, a company that I've long admired and currently hold thousands of dollars of stock in, just "went evil."

Sehr gut auch Dan Gillmor auf Salon:

[..]

the game is on to create a parallel Internet. It'll still be packet-switched. But they won't call it the Internet anymore. That's an end game we should not encourage.


Es bleibt abzuwarten, was hierzulande die Telekom und andere ISPs im Fahrwasser des Google-Verizon-Vorstosses unternehmen werden. Die Telekom scharrt schließlich bereits mit den Füßen:

Auch die Deutsche Telekom denkt demnach in den Bahnen der Eric-Schmidt-Definition von Netzneutralität: Neutral und diskriminierungsfrei sollten nur “die Daten aller Anbieter aus einem Segment” behandelt werden, so Blank. Die Telekom spreche sich für die Gleichbehandlung der Anbieter “innerhalb von Qualitätsklassen” aus. Die Anbieter von Streaming-Videos würden demnach gleich behandelt, der Zugang zu garantiert ruckelfreien Videos könnte aber den Nutzern als gesonderte Tarifoption angeboten werden.

Die seit langem vorhersehbare Netzneutralitätdebatte dürfte dieses Jahr auch in Europa merklich an Fahrt aufnehmen.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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