Ich stimme nicht allem zu, was Wolfgang Michal in dieser langen Bestandsaufnahme auf Carta schreibt. Aber er hat an vielen Stellen nicht unrecht:
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Dass eine Marina Weisband mitten im Höhenflug ihrer Piratenpartei aussteigt und lieber Tweets aus ihrem Poesiealbum verschickt; dass ein Sascha Lobo lieber Kolumnen bei Spiegel Online verfasst, als sich an die Spitze der Bewegung zu stellen; dass die CCC-Sprecher lieber Unternehmen beraten oder FAZ-Artikel verfassen, als Politik zu gestalten – das kann man ihnen nicht vorwerfen, das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Wenn sich die Besten (die Sympathieträger!) absentieren oder in behaglichere Nischen zurückziehen, kommen eben Leute an die Spitze, die es nicht so gut können. Dann muss man sich mit politischer Einflusslosigkeit bescheiden.
Der wichtigste Satz ist vielleicht folgender:
Alles, was heute unter Netzpolitik läuft, ist deshalb nur Vorläufertum, Frühform, Avantgarde.
Es geht erst richtig los, wenn es jeder zu spüren bekommen wird. (Das Problem ist natürlich, dass genau jetzt fatale Weichenstellung ( für Überwachung, gegen Netzneutralität) stattfindet.)