Rechtsanwalt Udo Vetter über die Maximalforderungen der "Wir sind die Urheber!"-Unterzeichner:
Auch das “geistige Eigentum” unterliegt weitgehenden Schranken. Und es ist durchaus nicht vermessen und schon gar nicht illegal zu fordern, dass sich das Urheberrecht an die Gegebenheiten der digitalen Welt anpassen soll und nicht umgekehrt. Es könnten sich nämlich auch durchaus Mehrheiten finden, welche die jetzige oder gar künftig verschärfte Kontrolle und Überwachung des Internets wegen – gesamtwirtschaftlich bescheidener – finanzieller Interessen schlichtweg ablehnen.
Die heute noch so stolzen Urhebern müssten dann die bittere Erfahrung machen, dass das freie Netz wichtiger ist als ihr unbestrittener Beitrag zur Kultur. Das Motto wäre dann: Besser jeder kann frei online seine Meinung sagen, als dass alles den Bach runtergeht, bloß weil ein paar Schriftsteller meinen, sie hätten den unbedingten Anspruch an die Gesellschaft auf ein solides Auskommen pro Essay oder Roman.
Tatsächlich läuft es auf die folgende Fragestellung hinaus: Was ist uns wichtiger? Die Disneys dieser Welt oder unsere private Kommunikation?
Natürlich ist 'Disney' nicht synonym mit Disney-Filmen sondern 'nur' mit der industriellen Vorgehensweise, Filme (Werke) zu finanzieren, zu produzieren und zu Profit zu machen.