Microsoft: PC heißt jetzt Personalized Computing | heise online:
Mit 30 neuen Windows 8-Tablets erklärte Microsoft die IFA zu einem herausragenden Erfolg. Nach der Ära des noch von Bill Gates eingeläuteten Zeitalter des Extended PC sieht man die "PC Plus-Ära" dämmern, in der allein Microsoft den Anwendern ein "einheitliches Benutzererlebnis" garantieren könne, meinte Peter Jaeger. Nach seiner Aussage ist der Konzern mit einem jährlichen Forschungsetat von 9,5 Milliarden US-Dollar weltweit führend und könne allein mit dieser geballten Entwicklungsmacht die Zukunft gestalten.
Hut ab vor dem, was Microsoft mit Windows 8 versucht. Aber das ist alles andere als ein "einheitliches Benutzererlebnis". Das Besondere an Windows 8 ist immerhin gerade, dass es neben der Desktopoberfläche eine für Touch optimierte Oberfläche (The GUI formerly known as Metro) mitbringt.
Microsoft will ein OS für Desktop und Touch anbieten, das somit zwei Oberflächen mitbringt. Apple setzt auf zwei unabhängige Betriebssysteme (Mac OS und iOS) für die zwei unterschiedlichen Eingabeparadigmen. Beide Strategien haben Vor- und Nachteile. Aber keine davon bedeutet, ein "einheitliches Benutzererlebnis" zu erlangen. Das ist weder möglich, noch wünschenswert.
Und "PC Plus": Klar, ein Unternehmen, dessen Logo auf das eigene PC-OS abzielt, und dessen mobiles OS ebenfalls Windows heißt, obwohl da gar keine Programmfenster vorkommen, kann gar nicht anders als den PC mitzuschleifen. Das erscheint heute noch zwingend. In fünf Jahren oder gar zehn Jahren, wenn die Mehrheit der Bevölkerung Tablets als Hauptcomputer einsetzen werden, wird das eigenwillig erscheinen. Dabei ist egal wie sehr man die Abkürzung für 'PC' umzudeuten versucht. PCs werden für Normalbürger wohl immer Desktop und Laptop bleiben. Sie wissen schon, diese LKWs, wie Steve Jobs sagen würde.