13. Nov. 2007 Lesezeit: 2 Min.

Plattformitis - der Aufstieg der Plattformen, eine Übersicht

Plattform, das Geekwort des Jahres 2007. Und 2008 wird aller Voraussicht nach im Web genau von diesen zwei drei Themen bestimmt sein: Plattformen, Interoperabilität und Mobile Web. In einem Jahr wird das Netz völlig anders aussehen.

Zu Facebook muss ich, glaub ich, nicht extra was sagen. Auch über OpenSocial wurde schon viel gesagt. Die zweite große Googleoffensive, das SDK Android für Mobiltelefone, wurde ebenfalls diese Tage veröffentlicht. Auch das folgt dem Plattformgedanken. Übrigens: Bei meinen Kollegen von neuerdings.com gibt es ein paar Bilder von Android in Aktion. (Interessanterweise geht Google nur eher halbe Schritte, die bezweifeln lassen, ob die propagierten Ziele so tatsächlich verfolgt werden. Was Android angeht, so gibt es im Mobilbereich bereits das OpenMoko, mit dem man nun konkurriert. Bei OpenSocial ist das Open hauptsächlich im Namen, von Interoperabilität der Daten will man (noch?) nichts wissen. Beides lässt eher vermuten, dass man sich auch bei Google nur so weit öffnet, wie es die Marktumstände verlangen. Google will Kontrolle über die Entwicklung der künftigen Märkte, darum geht es. Um nichts sonst.)

Die Plattformbekanntgaben gehen weiter:

Heute gab der, nebenbei auch vorher schon sehr empfehlenswert gewesene, Onlinedatenspeicherdienst Box.net seine Plattform OpenBox bekannt. Launch 5. Dezember. Damit wird es Drittanbietern möglich, Applikationen zu schreiben, mit denen die Nutzer ihre Dateien ausführen können:

These service actions appear as options in a dropdown menu that appears when you right-click on file hosted by Box.net. Select “Edit document” to load a file into Zoho, “Publish with Scribd” to send a document to Scribd’s repository, “Edit with Picnik” to edit an image in a graphics program, and so on.

OpenBox könnte mit seiner Verzahnung von gehosteten Dateien und Webapps auf Mikroebene potentiell sehr groß und wichtig werden. Marshall Kirkpatrick bezeichnete es als das Amazon S3 für Konsumenten. Ein guter Vergleich.

Das Social Network Bebo (40 Millionen Nutzer) hat heute seine OpenMedia Plattform vorgestellt:

Open Media creates an entirely new user experience for Bebo members with the introduction of the ‘Personal Video Profile.’ A multi-dimensional user experience allows members to curate their favorite videos within their Bebo profile, which is customizable to reflect personal tastes as well as the interests of friends. Open Media offers users access to a lineup of high-quality programs from professional broadcasters, independent producers and other rights owners, enhancing Bebo’s already-rich archive of user-generated content.

(Zugegeben, von einer Plattform zu reden, geht hier ein bisschen weit. Man könnte allerdings von einer Contentplattform auf Grundlage eines ausgewachsenen Social Networks sprechen.)

Marshall Kirkpatrick hat auf Read/WriteWeb eine gute Übersicht über die aktuellen Plattformen im Web in Form eines Diagramms aufgestellt:
Hyped New Platforms: Explaining the Difference Between One and the Other

Was wir hier sehen, ist der Anfang von etwas Großem. Das Web in einem Jahr wird sich von dem heute sehr stark unterscheiden. Eine spannende Zeit.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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