1. Mai 2010 Lesezeit: 2 Min.

Posterous ändert Links zu Affiliate-Links, vergisst, User zu informieren

posterous logo1

Die Blogging-Plattform Posterous hat begonnen, von Usern auf Posterous-Blogs gepostete Links automatisch in Affiliate-Links umzuwandeln. Die User wurden von Posterous darüber nicht informiert.

TechCrunch schreibt über das von Posterous eingesetzte Affiliate-Angebot VigLink:

the service helps publishers generate revenue without having to manually insert affiliate links themselves, and has received funding from Google Ventures, First Round Capital, and some prominent angel investors.

Das Hauptproblem hier ist natürlich, das Posterous in die Inhalte seiner Nutzer eingreift und seine Nutzer darüber nicht vorab informiert.

Schlimmer noch: Posterous experimentiert mit Affiliate-Links nach eigener Aussage seit Monaten.

In einem Kommentar auf einem Posterous-Blog sagt Posterous-Gründer Sachin Agarwal:

[..]

Admittedly, we should have announced this on our blog. This was definitely an oversight on our part. Our goal is to be 100% transparent with everything we do at Posterous, especially when it affects your blog and content.


Wer für vier Monate ein Feature live auf seinen Seiten testet, ohne das zu kommunizieren, erscheint mir nicht wie jemand, der 100% transparent sein will.

Auch eine viermonatige Praktik als Experiment zu bezeichnen, ist eher fragwürdig. Dieser Kommentar auf Hacker News fasst es gut zusammen:

You tried to get away with it under the radar, succeeded for four months and someone found you out.

The fact that it took four months is a testament to how well you did what you could to hide it.
If you really want to be transparent you do these things in advance, and you make that a big part of your mission statement.
Four months is not an experiment, an experiment is something you do for a week or two, maybe a month.
Links should point to their destinations, any trickery under water to redirect links to something else than what the browser says it will do is well across the line of what's ok and what is definitely not. If you did that on your own content it would be bad, to do it on other peoples content is even worse.


Wer als Posterous-Nutzer nun kein Vertrauen mehr in Posterous haben sollte, kann auf Tumblr oder das österreichische Soup.io umsteigen. Beides Plattformen, die sich auf einfaches Bloggen spezialisiert haben und schon länger als Posterous auf diesem Markt sind - ohne die Links ihrer User zu verändern.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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