Nach dem heimlichen Ändern von Links in Affiliate-Links hat der Microblogging-Dienst Posterous erneut für Schlagzeilen gesorgt, als er Import-Funktionen von nach Meinung der Posterous-Macher "sterbenden" Plattformen zu Posterous gestartet hat.
Das Problem bei solcher Überheblichkeit, Konkurrenten als sterbend zu bezeichnen, ist, dass der eine oder andere sich die tatsächlichen Zahlen anschauen könnte.
Posterous bezeichnet unter anderem den direkten Konkurrenten Tumblr als 'sterbend' (Tumblr hat entgegen den Aussagen von Posterous unter anderem ein einfaches Email-zu-Blog-Tool, das sogar älter als Posterous selbst ist. Siehe auch das Technologie-Blog der LA Times zum Thema Posterous und Wahrheit).
Ein Blogger hat den Traffic des angeblich sterbenden Tumblrs (grün) mit dem von Posterous (blau) verglichen:
Über Posterous' Importstrategie schreibt er:
The grand logic of ‘switch to us’ is great, but doing it with a pure focus on features of publishing and almost nothing about tools for community leads to a trap. It makes you think that sites are just interfaces, features and reflections with helvetica. The are not people. They are not groups. They don’t evolve. They learn to think how cool this company is. Wow, they are cool, they flip up their nose to everyone with weapons grade smug.
Auch TechCrunch, das eine Erfolgsmeldung für Posterous veröffentlicht, kommt nicht umhin, auf das wesentlich größere Tumblr hinzuweisen:
Even taking the more conservative estimates from comScore, which shows Posterous with only 2.5 million worldwide unique visitors in May, 2010, the site is up 700 percent since comScore started collecting data 11 months prior. It is safe to assume that the annual growth is north of 700 percent. Tumblr, by comparison, is up 174 percent during the same period (off a much larger base of users, which comScore estimates 10.7 million worldwide unques in May, 2010).
Wer einen größeren und noch dazu wachsenden Konkurrenten als sterbend bezeichnet, Marketing-Gag hin oder her, macht sich lächerlich.
Neben Tumblr, das zunehmend auch von US-Mainstream-Medien genutzt wird, konkurriert Posterous als Microblogging-Dienst auch direkt mit dem österreichischen Soup.io.