Über den eher kurzsichtigen Zick-Zack-Kurs einiger Presseverlagsvertreter gegenüber Apples iOS-System hatte ich hier bereits ausführlich geschrieben.
Felix Schwenzel hat sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und liefert einen, wie ich finde, recht guten Vergleich:
mir kommt das so ein bisschen vor, als ob die verleger sich in einen zug nach hamburg setzen und auf halben weg, wenn sich zeigt dass der zug wirklich nach hamburg fährt, merken dass münchen auch ne schöne stadt ist. die verleger erinnern sich dann an ihren gesellschaftlichen auftrag und die pressefreiheit und schnauzen den zugchef an, bestehen darauf nach münchen zu fahren und in die lok wollen sie auch, wegen der pressefreiheit.
ist das denn so schwer zu begreifen? wer sich in ein geschlossenes, kontrolliertes system, wie ein flugzeug, einen zug oder den apple-app-store begibt (was ja durchaus vorteile haben kann, man kommt zuverlässig von a nach b, man kann für sachen geld verlangen, die sonst kein arsch bezahlen würde), ist man dazu verdammt nach den regeln dieses systems zu agieren — oder das system zu verlassen.
die verleger wollen (oder können) keine züge kaufen (zu teuer, zu wartungsintensiv, zu kompliziert, zu risikoreich), wollen aber trotzdem lokführer spielen. die verleger wollen dass alle anderen sich an die anweisungen des piloten halten, sie selbst wollen aber gerne die durchsagen schreiben und aufsagen und ausserdem die flugroute mitbestimmen.