Von Wickert über Martenstein bis Aust: Journalisten, die auf den größten Abhörskandal der Menschheitsgeschichte mit einem Schulterzucken antworten, gehören zu den irritierendsten Aspekten der bereits sehr irritierend unaufgeregten deutschen Debatte.
Man nennt dieses Verhalten „Realismus-Kotau“. Gemeint ist die Verbeugung vor dem „Unabänderlichen“, dem „Alternativlosen“. Es ist die freiwillige Selbstaufgabe von Leuten, die ihre Resignation oder ihr Ich-will-mit-diesem-Scheiß-nicht-behelligt-werden als Realismus maskieren.