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NetzDG

NetzDG inspiriert Diktaturen weltweit

12. November 2019 by Marcel Weiß

Foreign Policy hat die weltweite Gesetzgebung zur Meinungsfreiheit im Netz analysiert und kommt zum unmissverständlichen Ergebnis, dass das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) bereits nach zwei Jahren mindestens PR-Deckung, wenn nicht sogar Inspiration, für drakonische Einschränkungen der Meinungsfreiheit für Diktaturen weltweit geworden ist -„wenn die Vorzeigedemokratie Deutschland das macht, dann dürfen wir das doch auch, oder, Zwinkersmiley“-:

Our new research shows that in less than two years the law has essentially been copy-pasted by governments around the world—most of which do not match Germany’s commitment to democracy, the rule of law, and human rights.

Since the adoption of the new German law, at least 13 countries—in addition to the European Commission—have adopted or proposed models of intermediary liability broadly similar to the act’s matrix. According to Freedom House’s 2019 assessment of freedom on the internet, four of those countries are ranked as being “not free” (Venezuela, Vietnam, Russia and Belarus, Honduras is not surveyed but is ranked as “not free” on press freedom), five are ranked “partly free” (Kenya, India, Singapore, Malaysia, and the Philippines), and only three are ranked “free” (France, the United Kingdom, and Australia). With the exception of India, Kenya, Vietnam, and Australia, all these countries—as well as the European Commission—have explicitly referred to the Network Enforcement Act as an inspiration or justification for their models of intermediary liability.

Moreover, several of these countries, including Venezuela, Vietnam, India, Russia, Malaysia, and Kenya, require intermediaries to remove vague categories of content that include “fake news,” “defamation of religions,” and “anti-government propaganda,” and many of them include overly broad definitions of hate speech that go much further than the German law.

​Am Beispiel von Singapur kann man sehen, wo die Reise hingeht:

In May, Singapore adopted the wide-ranging Protection from Online Falsehoods and Manipulation Bill. The law includes a vague definition of “false statements of fact,” authorizing a minister to issue directions to internet intermediaries that must correct or disable content. Prior to the adoption of the bill, a preliminary report referenced the German law. What might constitute false statement of facts? A 2018 report by the policy forum of Singapore’s ruling People’s Action Party highlighted a Human Rights Watch report critical of press freedom restrictions in Singapore as based on “deliberate falsehoods” used to “advocate political change.” In other words, the law may well be used to target human rights and civil society groups shining a critical light on the Singaporean government.

​Das Fazit von Foreign Policy ist eindeutig:

Unwittingly, Europe’s most influential country has contributed to the erosion of global internet freedom by developing and legitimizing a prototype of online censorship that can readily be adapted to serve the ends of authoritarian states.

In a world where both online and offline speech is under systematic global attack, democracies have a special obligation to err on the side of free speech. Succumbing to the ever-present temptation of fighting illiberal ideas with illiberal laws is shortsighted and irresponsible. Once democracies cede the high ground, authoritarians will rush in, creating a regulatory race to the bottom. This entails severe and negative consequences for free speech, independent media, vibrant civil society, and political pluralism, without which authoritarianism cannot be defeated, nor democracy defended.

Einmal mehr zeigen sich die fatalen Folgen aus dem fehlenden Verantwortungsbewusstsein der Bundesregierung gegenüber Internetthemen und, damit verwandt, einer völligen Verschätzung der Dynamiken und Bedeutung des Internets bei Politik und klassischen hiesigen Leitmedien.

Das NetzDG reiht sich ein in eine Reihe objektiv schlecht gemachter deutscher Gesetze, welche das Internet regulieren sollen. Die deutsche Boomeröffentlichkeit der Massenmedien und die fast ausschließlich auf diese Scheinkompetenten schauende deutsche Bundespolitik haben das Internet jahrelang als Randthema abgetan und diesem Thema nicht die gebührende Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit entgegengebracht. Man kann durchaus argumentieren, dass das 2019 immer noch der Fall ist. Was aber auch daran liegt, dass wir alle die Geschwindigkeit der Veränderungen unterschätzt haben.

In einer besseren Welt wäre die Analyse des Foreign Policy eine Bombe, die zumindest kurzzeitig die Titelseiten und Talkshows und daran anschließend Bundestagsdebatten bestimmen würde. Nichts davon wird passieren. Der Artikel erschien online am 6.November. Heute, fast eine Woche später, findet sich zumindest auf Google News keine Erwähnung des Artikels in den deutschen Medien.

Was Foreign Policy beschreibt, war schmerzlich vorhersehbar. Das NetzDG ist bereits für eine Demokratie wie Deutschland katastrophal. International scheint es der Stein zu sein, der eine Zensierungslawine in‘s Rollen gebracht hat.
​
Herzlichen Glückwunsch.

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Filed Under: Netzpolitisches, Vernetzte Öffentlichkeit Tagged With: NetzDG

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