8. Juli 2011 Lesezeit: 1 Min.

"Three Strikes" funktioniert nicht, aber hey, in den USA kommt "Six Strikes"

Die Menschenrechte verletzende Massnahme Three Strikes funktioniert nicht, wie der britische ISP BE BRoadband festgestellt hat:

Den gewünschten Effekt, die Piraterie eindämmen zu können, dürfte die Regelung aber ohnehin nicht erzielen. Lediglich fünf Prozent der Filesharer würden laut BE Broadband die Verwendung von Filesharing-Software reduzieren oder zur Gänze stoppen, sollte ein entsprechendes Gesetz in Kraft treten. Zwar würde beinahe die Hälfte der User Maßnahmen ergreifen, um die eigene Identität im Web besser zu verschleiern. Am Datentausch wollen sie sich dennoch weiter beteiligen. Knapp ein Drittel würde die aktuellen Filesharing-Gewohnheiten überhaupt nicht ändern.

In den USA haben sechs große Internetprovider sich in der Zwischenzeit freiwillig bereit erklärt, "Six Strikes" einzuführen:

Major US Internet providers—including AT&T, Verizon, Comcast, Cablevision, and Time Warner Cable—have just signed on to a voluntary agreement with the movie and music businesses to crack down on online copyright infringers. But they will protect subscriber privacy and they won't filter or monitor their own networks for infringement. And after the sixth "strike," you won't necessarily be "out."

Das Ziel soll nicht sein, User vom Internet zu trennen, sondern sie mit Warnungen und geringeren Strafen zu 'erziehen':

The result is "copyright alerts," a series of messages warning users that their (alleged) activity has been detected and that penalties could result if it continues. These notes continue repeatedly—two, three, even four warnings likely won't result in any penalties—but the scheme certainly does have a punitive component.

ISPs have agreed to institute "mitigation measures" (or, as you and I know them, punishments) based on the collected say-so of copyright holders. These measures begin with the fifth or six alert, and they may include "temporary reductions of Internet speeds, redirection to a landing page until the subscriber contacts the ISP to discuss the matter or reviews and responds to some educational information about copyright, or other measures that the ISP may deem necessary to help resolve the matter."

Egal, wie viele Warnungen einer wie auch immer gearteten Bestrafung vorangehen: 'X Strikes' funktioniert nicht mit der Unschuldsvermutung.

Würde der ISP-Markt in den USA es hergeben, würde nun eine Marktchance für ISPs entstehen, die nicht zu den sechs genannten zählen.

Siehe zum Thema auch:

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
Großartig! Du hast Dich erfolgreich angemeldet.
Willkommen zurück! Du hast Dich erfolgreich eingeloggt.
Du hast neunetz.com erfolgreich abonniert.
Dein Link ist abgelaufen.
Erfolg! Suche Dein in Deiner E-Mail nach einem magischen Link zur Anmeldung.
Erfolg! Deine Zahlungsinformationen wurden aktualisiert.
Deine Abrechnung wurde nicht aktualisiert.