Großartiges Interview mit Rechtsprofessor Hoeren auf Zeit Online. Einige Zitate:
Wenn nahezu jede Software, jede Datenbank, jedes Foto urheberrechtlich geschützt sind, ist es kein Wunder, dass das Urheberrechtssystem, geschaffen für den Schutz von Dichtern und Komponisten, aus den Fugen gerät. Hinzu kommt, dass sich Rechteverwerter wie Sony & Co durch Pauschalverträge alle Rechte von den Kreativen geben lassen und sich dann politisch hinter deren Rücken verstecken. All das trägt dazu bei, dass kaum noch jemand bereit ist, für die Sonys dieser Welt zu bezahlen.
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Die alten Intermediäre haben ein Problem: Ihr Geschäftsmodell wird brüchig. Aber deshalb auf das Internet und seine Nutzer rechtlich einzuschlagen, dürfte wohl kaum zu einem effizienten Business-Modell führen.
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Multimedia heißt auch Multilegia. Das Internet führt zu einer Diversifizierung von Vertriebswegen, zu einer Vielfalt neuer Kommunikationsakteure und schnelllebigen Intermediären. Dass das den alten Anbietern wie den Verlegern Angst macht, ist klar.
Angesprochen auf die Möglichkeit eines tatsächlich modernisierten Urheberrechts:
Zurzeit läuft nichts. Börsenverein und Musikindustrie schalten nach außen hin auf stur und wollen keinen echten Dialog. Freund ist Freund, Feind ist Feind. Es wird schwarzweiß gemalt und nur sortiert, wer zu welchem Lager gehört. Da die Brücken zu einem offenen wissenschaftlichen Diskurs abgebrochen wurden, reagiert die Politik symbolisch: mit leeren Gesten, wie etwa dem unsäglichen, technisch und juristisch unsinnigen Sperrungsgerede.
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(Quelle habe ich vergessen, sorry)